Hausgemachter Impfstoffstreit

EU/AstraZeneca Die Union versucht, dem Hersteller den Schwarzen Peter zuzuschieben. Dabei dürfte sie alles andere als unschuldig an der Misere sein
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In einem Interview mit der italienischen Zeitung La Repubblica teilte Unternehmenschef Pascal Soriot der EU mehr oder weniger mit, dass sie sich beruhigen solle
In einem Interview mit der italienischen Zeitung La Repubblica teilte Unternehmenschef Pascal Soriot der EU mehr oder weniger mit, dass sie sich beruhigen solle

Foto: Lisa Maree Williams/Getty Images

Vergangenes Jahr wurde AstraZeneca für seine bahnbrechende Impfstoff-Entdeckung gefeiert. Heute ist der britisch-schwedische Pharmakonzern in einen Streit mit der Europäischen Union verwickelt. Es geht um die Behauptung, dass das Unternehmen Impfstofflieferungen für die EU-Staaten zurückhält, während Vorräte an Großbritannien und andere Länder verteilt werden. Aber kann man AstraZeneca für die stockenden Auslieferungen des Impfstoffs innerhalb der EU, die damit aktuell weit hinter Großbritannien, den USA und anderen Staaten liegt, verantwortlich machen?

Zuverlässig verbreitet sich der Ärger über das langsame Impfen in der EU. Die jüngsten Zahlen zeigen, dass gerade einmal 2,1 Prozent der Menschen innerhalb der Union