Historische Missverständnisse: Wir müssen Geschichte des weiblichen Körpers umschreiben

Medizin Seit Jahrhunderten halten sich beharrlich falsche Mythen über den weiblichen Körper. Warum das sogar lebensgefährlich sein kann
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 26/2022
Seit Jahrhunderten halten sich beharrlich falsche Mhyten über den weiblichen Körper. Warum das sogar lebensgefährlich sein kann
Seit Jahrhunderten halten sich beharrlich falsche Mhyten über den weiblichen Körper. Warum das sogar lebensgefährlich sein kann

Foto: Carlos Ezequiel Vannoni/IMAGO

Es war im 17. Jahrhundert, als Ovarien ihre moderne lateinische Bezeichnung erhielten – in etwa: „Platz für Eier“, zu Deutsch auch: Eierstöcke. Zuvor wurden sie als weibliche Hoden bezeichnet. Man hielt sie für rudimentäre Versionen der männlichen Geschlechtsteile, die entweder „weibliche Spermien“ produzieren konnten oder auch nicht. Es war ein junger niederländischer Anatom namens Regnier de Graaf, der als Erster zeigte, dass sie eigentlich Eier produzieren. Das gelang ihm, indem er frisch gepaarte Kaninchen sezierte. Sein Kommentar: „Als die Natur den weiblichen Körper hervorbrachte, leistete sie die genau ganze Arbeit wie beim männlichen Körper.“

Im 19. Jahrhundert entfernten Chirurgen gesunde Eierst&