„Ich reiße die Klappe auf“

Porträt Wendy Carlos inspirierte Robert Moog und schrieb Filmmusik für Stanley Kubrick. Warum kennt ihren Namen heute kaum jemand?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 49/2020
Trans-Frau Wendy Carlos spricht ungern über Genderfragen – wichtig ist ihr vor allem die Musik
Trans-Frau Wendy Carlos spricht ungern über Genderfragen – wichtig ist ihr vor allem die Musik

Foto: Ebet Roberts/Getty Images

Lange hatte man nichts von ihr gehört, doch plötzlich taucht eine achtzigjährige Synthesizer-Pionierin wieder auf. Weil etwas passiert ist, das sie nicht einfach hinnehmen kann. „Achtung, gerade wurde etwas veröffentlicht, das eine ‚Biografie’ von mir sein soll“, schrieb Wendy Carlos diesen Sommer auf ihrer Homepage, auf der man sie mit einer Siamkatze um den Hals vor einem Synthesizer sehen kann. „Niemand hat mich dafür interviewt oder irgendjemanden, den ich kenne“, stellte sie klar und fragte: „Gibt es keine neuen, interessanteren Zielscheiben?“

Wenn man bedenkt, dass Carlos die wahrscheinlich wichtigste lebende Person in der Geschichte der elektronischen Musik ist, verwundert es, dass Amanda Sewells Wendy Carlos: A