Abtreibungsverbot auf den Philippinen: Frauen sterben an tödlichen Pillen

Katholizismus Auf den Philippinen gilt eines der strengsten Abtreibungsverbote der Welt. Den Frauen bleibt oft keine andere Möglichkeit, als mit gefährlichen Pillen abzutreiben – rigide, frauenfeindliche Gesetze lassen ihnen keine andere Wahl
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 28/2022
Hände greifen nach einer Figur der heiligen Maria, Mutter Gottes, die in einer Kirche in Manila steht
Hände greifen nach einer Figur der heiligen Maria, Mutter Gottes, die in einer Kirche in Manila steht

Foto: Mads Nissen/LAIF

Anna*, eine junge, verängstigte, schwangere Frau von den Philippinen, hatte kurz vor der Ankunft eines Kuriers Anweisungen erhalten: Per Facebook schrieb ihr der Verkäufer, wie sie sich verhalten sollte, wenn sie ihr Medikamentenpaket mit Cytotec, Cortal und Tabletten zur Verhinderung von Blutungen erhielt.

Sie sollte den Tag über fasten. Sie sollte keinen Reis essen, sondern nur Cracker naschen und Cola trinken. Anna zahlte 1.000 Pesos (etwa 17 Euro) im Voraus, weitere 1.000 Pesos würden fällig werden, wenn die Abtreibung erfolgreich wäre. Anna befürchtete, wegen ihrer Schwangerschaft verurteilt zu werden, sagt ihre jüngere Schwester Carla*. Es gab nur wenige Menschen, an die sich die 20-Jährige wenden konnte. Die Beziehung zu ihrem Partner, dem