Im freien Fall

Brexit Chaostage auf der Insel. Die britische Politik ist mit den Folgen des Votums offenkundig überfordert
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 27/2016
Mit dem Nein zur EU wird der Machtkampf noch härter: Labour-Chef Jeremy Corbyn
Mit dem Nein zur EU wird der Machtkampf noch härter: Labour-Chef Jeremy Corbyn

Foto: Christopher Furlong/Getty Images

Die politische Landschaft Großbritanniens ist selten so erschüttert worden wie in diesen Tagen. David Cameron ist ein Premierminister auf Abruf, die beiden Wortführer der Brexit-Kampagne, Boris Johnson und Nigel Farage, haben sich zurückgezogen, und in der Labour Party tobt ein beinharter Machtkampf um Parteichef Jeremy Corbyn. Das politische Establishment in Großbritannien scheint in Auflösung begriffen, die Glaubwürdigkeit der Politiker wird täglich aufs Neue beschädigt.

David Cameron wurde für das Versprechen gewählt, bis 2020 einen Haushaltsüberschuss zu erwirtschaften, nachdem er seit 2008 unentwegt über die angeblich desaströse Finanzlage des Landes lamentiert hatte. Zwar war sein Gerede vom Überschuss von Anfa