In der Asylfalle

Belarus In ihre Herkunftsländer wollen sie nicht zurück und die EU hält ihre Grenzen immer noch geschlossen. Hunderte von Migranten warten in einer umgebauten Lagerhalle des Zolls in Belarus auf ein Wunder
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 02/2022

Das riesige frühere Warenlager überragt die gesamte Gegend, es liegt nur knapp einen Kilometer von der polnischen Grenze entfernt. Dutzende von Soldaten bewachen die 10.000 Quadratmeter große Halle. Drinnen sind in den Gängen zwischen hohen, industriell gefertigten Regalen etwa 1.000 Asylsuchende untergebracht, denen der Weg in einen EU-Staat, den sie unbedingt einschlagen wollen, versperrt bleibt. Sie müssen ausharren, mitten im Winter. „Wir sind in diesem Gebäude gefangen“, sagt die 40-jährige Alima Skandar. „Wir wollen nicht zurück in den Irak, aber wir können die Grenze nicht überqueren.“ Das frühere Zollzentrum im weißrussischen Dorf Brusgi ist zu einer Unterkunft für Asylsuchende geworden, aber n