„Ist billig und macht satt“

Ruanda Seit ein paar Jahren florieren Milchbars, meist geführt von jungen Frauen. Der Konsum soll Kinder vor Unterernährung schützen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 38/2021

Kühe sind in der Kultur dieses Landes enorm wichtig und symbolisieren Reichtum, Wohlstand und Identität. Bis heute werden sie als Mitgift geschätzt. Seit die Regierung des Präsidenten Paul Kagame in Ruanda 2006 das Programm „Girinka“ einführte, hat sich der Milchverbrauch verdoppelt. Ein Grund für diese Agenda war das gestörte Wachstum bei Kindern. Noch Mitte der 1990er sah man in der Hauptstadt Kigali häufig kleine Metall- und Holzkioske mit dem Schild „Amata na Fanta Bikonje“ („Kalte Milch und Erfrischungsgetränke“). Betrieben wurden sie vorrangig von jungen Frauen, die in dem Moment verschwanden, als sich die Stadtplanung darauf konzentrierte, Straßen und Boulevards zu verschönern. Dazu zählt