Kampf statt Krieg

Koexistenz In einem Jerusalemer Club boxen Juden und Araber gemeinsam und als Freunde. Es gilt die strikte Regel: Hier wird trainiert und nicht politisiert
Exklusiv für Abonnent:innen

Die beiden Männer stehen sich gegenüber. Ihr Gesichtsausdruck ist angespannt. Beide sind bereit zuzuschlagen. Einer von ihnen ist Palästinenser, der andere ein jüdischer Israeli. Sie tänzeln mit erhobenen Fäusten im Kreis. Dann geht es los: Auf den Kopf gerichtete Schläge, begleitet von stimmlosen Grunzlauten.

Der Kampf ist schnell vorbei. Schwer atmend und schweißbedeckt gehen die beiden auseinander. Sie lächeln sich an und der palästinensische LKW-Fahrer klopft dem israelischen Soldaten kameradschaftlich auf die Schulter.

Die beiden kämpfen nicht als Feinde, sondern trainieren als Freunde. Ihr Club befindet sich in einem umgebauten Bombenkeller in einer heruntergekommenen Gegend von West-Jerusalem. Der Jerusalem Boxing Club öffnet