Keiner zeigte Reue

Argentinien In einem der wichtigsten Gerichtsverfahren des Landes sind die Urteile gesprochen – lebenslänglich für 28 Täter der Diktatur
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 35/2016
Banner mit den Bildern der Verschwundenen, über deren Schicksal sich die Täter ausschweigen
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Foto: Eitan Abramovich/AFP/Getty Images

Mehr als 10.000 Menschen stehen am 25. August vor dem Gerichtsgebäude in Córdoba. Drinnen werden die Urteile im Prozess um die zwei Gefangenenlager La Perla und Campo de la Libera gesprochen, in denen Argentiniens Militärdiktatur (1976 – 1983) Regimegegner foltern und ermorden ließ. Der Vorsitzende des Ersten Föderalen Gerichtshofs, Jaime Díaz Gavier, verliest nacheinander 38 Strafen und fünf Freisprüche. Der Saal ist zum Bersten gefüllt und totenstill. Auf jedes einzelne Urteil, besonders auf die Verkündung von 28 lebenslangen Haftstrafen, folgt von draußen markerschütterndes Gebrüll.

Dieser 25. August 2016 wird ein historisches Datum für Argentinien bleiben. Es ist der 354. Verhandlungstag in einem Prozess, der