Kreativ sein, Kuchen backen

Weiblichkeitswahn Karrierefrau oder überqualifiziertes Hausmütterchen? Betty Friedans Thesen sind auch fast fünfzig Jahre nach ihrer Streitschrift "Der Weiblichkeitswahn" noch aktuell
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In der Serie Mad Men besitzt die Figur der Betty Draper alles, was sich eine Frau in den frühen Sechzigern nur wünschen konnte: einen gutaussehenden, erfolgreichen Ehemann, ein hübsches Haus in einem Vorort von New York, zwei wilde Kinder und eine Menge angenehmer Zeitvertreibe – Reiten, Kindergeburtstage, Kaffeeklatsch mit den Nachbarinnen. Schüchtern, ein wenig spröde und unbeschreiblich schön, so verkörpert Betty Draper genau das, was Betty Friedan einst den „Weiblichkeitswahn“ nannte: die Freuden einer nicht berufstätigen Frau, die ihre Kinder zum Zahnarzt kutschiert, neue Lampenschirme auswählt, die farblich zu den Vorhängen passen und sich ordentlich in Schale wirft, wenn ein Abendessen mit den Kunden und Kollegen de