Letzter Ausweg Texas

Honduras Die Gewalt in Mittelamerika treibt immer mehr Menschen in die Hände von Schleppern, die sie illegal in die USA bringen sollen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 36/2014
Patrouille der Gang Calle 18 in der Küstenstadt San Pedro Sula
Patrouille der Gang Calle 18 in der Küstenstadt San Pedro Sula

Foto: Leonel Cruz / AFP / Getty Images

Anfang August war es endlich geschafft. Carla hatte mit ihren beiden kleinen Kindern, ihrer Mutter und drei jüngeren Geschwistern, die alle noch keine 15 Jahre alt sind, die Grenze zu Texas erreicht. Hinter ihnen lag eine zermürbende Reise, vier Wochen lang von ihrem Zuhause im Norden von Honduras mit Bussen 2.500 Kilometer durch Guatemala und Mexiko. Um Lotsen und Schlepper bezahlen zu können, hatte Carla alles verkauft. Das Geld für die Bestechung der Grenzbeamten war im Preis inbegriffen.

Aber sie wollte nach Norden, Kinder dürften nun legal in die USA einreisen, hatte sie von anderen Honduranern gehört, die unbeschadet über die Demarkationslinie kamen. Dabei hatte das Hauptmotiv für ihre Flucht nichts mit Illusionen über ein Refugium USA zu t