Liz Taylor des Mittelmeers

Beirut Drei Jahre nach den ­israelischen Luftangriffen ist die Hauptstadt des Libanon wieder Reiseziel Nummer eins. Wird die Morgenröte halten?
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Wenn man vom Beiruter Flughafen ins Zentrum fährt, gibt es am Straßenrand neue Dinge zu bestaunen. „Was ist das denn?“, fragt meine Freundin Anna. „Das ist eine Ampel“, antworte ich. „Willst du etwa anhalten!?“, erwidert sie. „Mach dich nicht lächerlich. Interessiert doch keinen!“

Da hat sie nicht ganz unrecht. 1995 haben wir acht Monate lang hier gelebt. Damals gab es nicht nur keine Ampeln, sondern auch keine Straßenschilder, keine Geschwindigkeitsbegrenzungen, keine Verkehrspolizei und keine ersichtlichen Straßenverkehrsregeln. Unser Freund Khaled pflegte bei Stau seine Pistole aus dem Handschuhfach zu nehmen, sie an seinem Unterarm festzuschnallen und ein wenig damit herumzufuchteln, wenn gar nichts mehr ging.

Die A