„Mädchen mit Flöte“: Wann ist ein Vermeer kein Vermeer?

Kunst Im Februar eröffnet das Rijksmuseum in Amsterdam die bisher größte Vermeer-Ausstellung. Doch es ist umstritten, ob alle Gemälde, die zu sehen sein werden, vom Meister selbst stammen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 01/2023

Als Johannes Vermeer van Delft 1675 im Alter von 43 Jahren starb, hinterließ er weniger als 50 Gemälde. Die erhaltenen betören Kunstliebhaber seit über einem Jahrhundert: Sie zeigen intime häusliche Szenen, etwa ein Mädchen, das am offenen Fenster einen Brief liest, oder eine Magd, die in weiches, sanftes Licht getaucht Milch einschenkt. Angesichts des schmalen Werks des niederländischen Meisters ist es immer ein Ereignis, wenn erklärt wird, dass ein Gemälde von seiner Hand stammt. Es gibt jedoch kaum Präzedenzfälle für den Streit, der jetzt um den Künstler entbrannt ist. Im Zentrum steht ein Gemälde, das ein renommiertes Museum endgültig als „Vermeer“ eingestuft hat, während das Museum, dem es geh&