Mauern hoch, Tore zu

Melilla Die spanische Exklave in Marokko ist das Wahrzeichen für die Abschottung Europas
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 30/2017
„Man hat fünf Minuten, um hochzukommen und zu springen, bevor man die Aufmerksamkeit der Wachen auf sich zieht.“
„Man hat fünf Minuten, um hochzukommen und zu springen, bevor man die Aufmerksamkeit der Wachen auf sich zieht.“

Foto: AFP/Getty Images

Nachdem sie ihre aus Couscous und Arroz con Leche bestehende Mahlzeit beendet haben, verschwinden sie wieder. Die unbegleiteten Jungen verlieren sich in der Nacht, so schnell wie sie aufgetaucht sind. Noch vor Minuten, auf der Fahrt über die Küstenstraße entlang der Stadt Melilla, schien es kaum vorstellbar, dass die friedlich wirkenden Klippen etwa 60 junge Menschen beherbergen. Die meisten von ihnen sind unter Fahrzeugen versteckt aus dem benachbarten Marokko hierhergekommen. Nun stecken sie in dieser winzigen Exklave fest.

Melilla ist eine von zwei spanischen Städten im Norden Afrikas. Wie Ceuta verfügt sie über einen Sonderstatus als „autonome Kommune“ und hat eine eigene Verwaltung. Da aber weder Melilla noch Ceuta groß genug sind, um als