Mit Tunnelblick online

Gehirnwäsche Anders Breivik hat sich – wie viele Anti-Islamisten – eine Parallelrealität im Netz geschaffen. Das zeigt: Die selektive Nutzung des Internet kann Gesellschaften spalten
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Es gibt einen einfachen Grund, warum die norwegische Polizei sich um den Rechtsextremismus in den vergangenen Jahren keine allzu großen Sorgen gemacht hat: Er ist schlicht und ergreifend nicht sichtbar. Zurzeit gehören Schätzungen zufolge gerade einmal 40 Norweger rechtsextremen Gruppen an, die sich selbst so nennen. Doch wer sich in den trüberen Gewässern der Blogosphäre auskennt, der kennt die seit Jahren aktive Szene: Sie zeichnet sich durch unverhohlenen Hass auf das moderne Europa aus, durch aggressive Schmähungen der „korrupten, multikulturellen Machteliten“ und durch verallgemeinernde Beleidigungen von Migranten und Muslimen.

Es wäre zu einfach, die Leute, die sich an diesen Chats und Blogs beteiligen, unter dem Stichwort „rec