Mord auf Malta

Porträt Daphne Caruana Galizia kämpfte als Journalistin gegen Steuerkriminalität und Korruption. Jetzt ist sie tot
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 42/2017

Die Journalistin, die die Panama-Papers-Untersuchungen über Korruption in Malta geleitet hat, ist tot. Daphne Caruana Galizia wurde am Montagnachmittag in der Nähe ihrer Wohnung mit einer Autobombe ermordet. Sie starb im Alter von 53 Jahren, als ein Sprengsatz ihren Peugeot 108 in mehrere Teile zerfetzte und die Trümmer in ein Feld schleuderte. Bis zu Redaktionsschluss hatte sich niemand zu dem Anschlag bekannt.

Die Online-Artikel der Journalistin und Bloggerin hatten oft mehr Leser gefunden als alle Zeitungen des Landes zusammen. Dem Establishment wie den Unterweltgestalten, die im kleinsten EU-Mitgliedsstaat herrschen, war Caruana Galizias Arbeit ein Dorn im Auge. Ihre jüngsten Enthüllungen betrafen Maltas Premierminister Joseph Muscat, dessen sozialdemokratische