Nach den Tränen

Porträt Maryse Wolinski attackiert unermüdlich Frankreichs Polizei und die Regierung. Ihr Mann Georges gehörte zu den Ermordeten von „Charlie Hebdo“
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 26/2016

An Maryse Wolinskis Badezimmerwand, neben einem Regal voller Bürsten und Parfümflakons, beginnt sich ein orangefarbener Klebezettel einzurollen. In kunstvollen Großbuchstaben steht darauf geschrieben: „Liebling, nach einem sehr kleinen Couscous bei Nasser gehe ich zu Bett und denke an dein bezauberndes Lächeln. Gute Nacht, G.“

Die Nachricht stammt von dem Karikaturisten Georges Wolinski. Vor ein paar Monaten hat seine Witwe Maryse dieses und andere „Post-its d’amour“, wie sie sie nennt, vorsichtig zusammengepackt und aus ihrer alten Wohnung mit in die neue genommen, wo sie nun wie kleine Gemälde die Wände zieren. Neben ihrer Schlafzimmertür klebt ein „Gute Nacht“, und in ihrem Arbeitszimmer ein Zettel, auf dem steh