Noch flattert der Union Jack

Nordirland Der Brexit schadet den fragilen Balancen des Karfreitagsabkommens von 1998 – womöglich mit drastischen Folgen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2021
Graffiti in Belfast: Viele in Nordirland fühlen sich betrogen
Graffiti in Belfast: Viele in Nordirland fühlen sich betrogen

Foto: Charles McQuillan/Getty Images

Nicht allein randalierende und brandschatzende junge Männer in Belfast, Derry, Newtonabbey oder anderen Städten sind es, die den Konflikt zwischen Unionisten und Republikanern in Nordirland anheizen. Vorrangig die Kollateralschäden des Brexits sorgen für chaotische Zustände, die außer Kontrolle zu geraten drohen. Nach Gründen muss nicht lange gesucht werden. Die seit Anfang des Jahres geltenden Sonderregeln dünnen den Warenfluss in die ehemalige Bürgerkriegsregion zusehends aus. Supermärkte können ihre Regale nicht mehr füllen, weil Lieferfirmen wegen einer überbordenden Bürokratie aussteigen. Diese Folgen des Brexits sind im nordirischen Minenfeld geradezu desaströs. Mehr als drei Monate nach dem unwiderruflichen A