Obama ist nicht Clinton

Kongressrede Bei seiner heutigen Rede zur Lage der Nation sollte der US-Präsident kein rhetorisches Schaulaufen veranstalten, sondern seine Gegner entschlossen angreifen
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Ein Teil von mir hofft darauf, dass Barack Obama heute Nacht nicht noch einmal als meisterhafter Rhetoriker glänzen wird, wenn er seine erste Rede zur Lage der Nation hält. Diese Nummer hat sich langsam überlebt: Obama sitzt allein in seinem Erdloch, seine Feinde haben ihn umkreist und dann – nach einem kurzen Aufblitzen seines rhetorischen Genies – ist er frei. Ein anderer Teil von mir glaubt, dass er seine Botschaft vielleicht überzeugender vermitteln kann, wenn er etwas weniger auf Redekunst setzt und stattdessen Klartext spricht. Am wichtigsten ist, dass wir jetzt einen anderen Obama kennenlernen. Einen Obama, der Ecken und Kanten hat, dem Taten wichtiger als Worte sind, der ungeduldig darauf wartet, die Ärmel hochzukrempeln und die Dinge anzupacken