Prekäre Lage im Sudan: Marsch durch die Wüste

Reportage Zehntausende wollen sich nach Ägypten, Äthiopien oder Saudi-Arabien retten, und so wird im umkämpften Khartum ein Busbahnhof außerhalb der Stadt zum Treffpunkt aller Fliehenden. Wer einen Platz ergattern will, muss horrende Preise zahlen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 19/2023
Wadi Halfa im Norden des Sudan, an der Grenze zu Ägypten, Anfang Mai 2023
Wadi Halfa im Norden des Sudan, an der Grenze zu Ägypten, Anfang Mai 2023

Foto: AFP/Getty Images

Hunderte drängeln und schieben, wollen keinen Schritt zurück, nur vorwärts und raus aus dem Inferno. An der Grenze des Sudan zu Ägypten sind die Schlangen lang, sodass inzwischen mit enormen Wartezeiten rechnen muss, wer sich vor den immer wieder aufflammenden Kämpfen in Khartum und anderen Städten in Sicherheit bringen will, und zugleich gehalten ist, die Visabestimmungen einzuhalten.

Die Flüchtlingsagentur UNHCR erwartete Stand Anfang Mai, dass 270.000 Flüchtlinge allein in den Tschad und den Südsudan ausreisen würden, darunter natürlich auch Südsudanesen, die nach Hause zurückkehren. Über Prognosen für Ägypten und Äthiopien, die Fluchtziele für viele Familien aus Khartum, verfügte die UN-Beh