„Mein Favorit? Ein Urzeit-Frosch auf Madagaskar, der Dinosaurier fraß“

Interview Alison Richard hat ihr halbes Leben auf Madagaskar verbracht, der viertgrößten Insel der Welt, und Primaten erforscht. Ein Gespräch über die gefährdete Spezies der Lemuren – und die Rolle des Menschen bei der Zerstörung der Megafauna
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 16/2022

Madagaskar ist die viertgrößte Insel der Welt und ein Kleinod biologischer Vielfalt. Die britische Primatenforscherin Alison Richard arbeitet dort seit den frühen 1970er Jahren für Naturschutzprojekte. Und erforscht die Lemuren: Madagaskars gefährdete einheimische Primaten. Ganz besonders interessiert sie das Sozialverhalten der Unterart der Sifakas, das sind springende Baumbewohner in den Küstenwäldern. Ein Gespräch über das Geschlechterverhältnis der Sifakas und die Auswirkungen des Klimawandels auf Menschen und Tiere.

der Freitag: Frau Richard, was fasziniert Sie so an Madagaskar?

Alison Richard: Die Insel ist seit 88 Millionen Jahren isoliert, quasi wie ein schwimmendes Evolutionslabor. Die Topografie, die Vegetation und die Tierwelt sind