Racheporno

Revenge Porn Auf Websites wie „AnonIB“ handeln Männer mit Nacktbildern ahnungsloser Frauen und Mädchen. In Großbritannien schützt sie eine Gesetzeslücke vor der Strafverfolgung
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 02/2022

Ruby wird nie vergessen, wie es war, als sie das erste Mal die Online-Plattform AnonIB besucht hat. Das ist eine sogenannte „Racheporno“-Website. Eine Freundin hatte sie per SMS um Hilfe gebeten, weil Ruby es als Lehrerin gewohnt ist, Jugendlichen zur Seite zu stehen. „Ich konnte nicht glauben, was ich da sah!“, sagt die 29-Jährige heute.

AnonIB war nach Ländern sortiert. Die meisten Einträge gab es in den USA, gefolgt von Großbritannien. Es wurde spezifisch unterteilt in Regionen und Städte. Zu Rubys britischem Wohnort, der 55.000 Einwohner hat, gab es 16 Seiten mit intimen Fotos von Frauen und Mädchen. In Kommentaren teilten lokale Nutzer alle möglichen Informationen zu deren Identität: Vorname, Nachname, Schule, Verwandte. D