„Wir erlangen unsere Würde zurück“

Kolonialismus Frankreich hat vergangenes Jahr 26 Raubkunst-Objekte an Benin zurückgegeben. Dort sind sie nun erstmals in einer Ausstellung zu sehen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 09/2022
Im November wurden die 26 Kunstgegenstände in Cotonou feierlich in Empfang genommen
Im November wurden die 26 Kunstgegenstände in Cotonou feierlich in Empfang genommen

Foto: Yanick Folly/AFP/Getty Images

Auf den ersten Blick scheint es ein ganz normaler Tag in Benins größter Stadt Cotonou zu sein. Doch was sich im Inneren des Präsidentenpalastes abspielt, kommt einem Erdbeben gleich: Mehr als ein Jahrhundert nach ihrer Plünderung durch die französische Armee werden hier 26 Schätze, die einst dem Land gehörten, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Art du Bénin. D’hier et d’aujourd’hui ist jedoch mehr als nur eine beeindruckende Ausstellung dieser historischen Werke. Sie spannt einen Bogen von den geraubten Artefakten aus dem 19. Jahrhundert zu den Werken 34 zeitgenössischer Künstler des Landes. „Es ist eine Form von zurückerlangter Würde“, sagt der beninische Kunsthistoriker Didier Houé