Revolution auf Britisch

Pop Seit über drei Jahrzehnten singt Billy Bragg nun schon und ist immer noch wütend. Ein Gespräch über die Lage im Turbokapitalismus
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„Schau mal aus dem Fenster, Jon,“ sagt Billy Bragg und springt von seinem niedrigen Sessel in dem noblen, in Brauntönen gehaltenen Hotelzimmer auf. Er ist immer noch aufgepeitscht – in der vorhergehenden Nacht hat er vor 3.000 Zuschauern in der Ostlondoner Commercial Road gespielt, ganz in der Nähe des geheiligten antifaschistischen Bodens der Cable Street, in der 1936 ein 3.000 Mann starker Aufmarsch britischer Faschisten von über 300.000 Gegendemonstranten zerschlagen wurde und unweit des Geburtshauses seiner Mutter. Es war das letzte Konzert einer triumphalen Tour durch das Vereinigte Königreich, auf der der für ihn charakteristische bärbeißige, zärtliche und inbrünstige Ruf zu den Waffen bedeutsamer schien denn jeh.

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