Roboterfinger am Abzug: Künstliche Intelligenz im Krieg

Kampfmaschinen Der militärische Einsatz von Künstlicher Intelligenz schreitet rasant voran. Die ethische Debatte aber hinkt hinterher: Wie gehen wir damit um, wenn der Mensch als aktiver Entscheider von autonomen Systemen abgelöst wird?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2023
Gebaut, um Befehle auszuführen, ohne moralisches Bewusstsein, dass in die Quere kommen könnte
Gebaut, um Befehle auszuführen, ohne moralisches Bewusstsein, dass in die Quere kommen könnte

Montage: Ira Bolsinger für der Freitag; Material: Adobe Stock, iStock, dpa

Es war gegen 15.30 Uhr, als der Sicherheitskonvoi am 27. November 2020 auf den Teheraner Imam-Khomeini-Boulevard einbog. Der iranische Wissenschaftler Mohsen Fakhrizadeh, der weithin als Leiter des geheimen Atomwaffenprogramms des Irans gilt, war mit seiner Frau auf dem Weg zu ihrem Landhaus, flankiert von Leibwächtern in mehreren Fahrzeugen. Sie hatten ihr Zuhause fast erreicht, als der Attentäter zuschlug.

Es fielen mehrere Schüsse, die Fakhrizadehs schwarzen Nissan zum Stehen brachten. Ein Schuss traf den Wissenschaftler in die Schulter und veranlasste ihn, das Fahrzeug zu verlassen. Als Fakhrizadeh im Freien war, gab der Attentäter einen weiteren, tödlichen Schuss ab. Fakhrizadehs Frau blieb unverletzt auf dem Beifahrersitz.

Dann geschah etwas Seltsames. Ein am S