Scheuklappen runter, bitte

Wikileaks Man darf Julian Assange nicht an die USA ausliefern. Genauso wenig aber darf man die Vorwürfe, er sei sexuell übergriffig gewesen, unter den Tisch kehren
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Wenn es um die vermeintlich „großen Themen“ geht, scheinen Frauenrechte in der Hierarchie politischer Anliegen plötzlich keine Rolle mehr zu spielen
Wenn es um die vermeintlich „großen Themen“ geht, scheinen Frauenrechte in der Hierarchie politischer Anliegen plötzlich keine Rolle mehr zu spielen

Foto: Adrian Dnnis/AFP/Getty Images

Nur für den Fall, dass es in Vergessenheit geraten ist oder Politiker für Verwirrung gesorgt haben, weil sie vergaßen, diesen Umstand zu erwähnen, würde ich gern noch einmal daran erinnern, warum Julian Assange sieben Jahre lang in der ecuadorianischen Botschaft in London saß, bevor er sie vergangene Woche schließlich verlassen musste und verhaftet wurde. Ich persönlich glaube nicht, dass er dort war, weil er ein Journalist ist, oder jemand, der den Mächtigen die Meinung geigt, und auch nicht, weil er Beweise über Kriegsverbrechen der USA an die Öffentlichkeit gebracht hat. Er war in der Botschaft, weil Schweden 2010 einen internationalen Haftbefehl gegen ihn ausgestellt hat. Einen Haftbefehl wegen des Vorwurfs von sexueller Nötig