Schlechte Zeiten, gute Zeiten

Russland Ukraine-Krise und EU-Sanktionen lassen die Beziehungen mit China florieren wie seit Jahrzehnten nicht mehr
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2014
Der Matrjoschka-Platz im chinesischen Manjur ist ein Skulpturenpark
Der Matrjoschka-Platz im chinesischen Manjur ist ein Skulpturenpark

Foto: Feng Li / Getty Images

Unten an der fünfstöckigen Matrjoschka prangt in kyrillischen Buchstaben das Wort PECTOPAH, zu deutsch: Restaurant. Doch das Gesicht der russischen Puppe ist eindeutig asiatisch, auch werden die Besucher per Monitor auf chinesisch willkommen geheißen. Die an der 4.400 Kilometer langen Grenze zur Russischen Föderation gelegene chinesische Stadt Manjur hat einiges vom Flair des nördlichen Nachbarn übernommen: Vergoldete Türme glänzen in der Sonne, einige Gebäude sind mit weißen Schnörkeln wie aus Zuckerguss verziert. In den Läden werden Pelzmäntel gekauft, gezahlt wird in Rubel, in Bistros Borschtsch oder geräucherter Lachs geordert.

Natascha Masalowa war zweieinhalb Tage unterwegs, bevor sie in Manjur eintraf. „Hier