Schlepperstaaten

Sterben Die rigide EU-Flüchtlingspolitik fördert den Menschenschmuggel und erhöht seine Gefahren
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 26/2018
Solange die Migranten weiter außer Sichtweite sterben, ist ihr Tod etwas, womit Europa leben kann
Solange die Migranten weiter außer Sichtweite sterben, ist ihr Tod etwas, womit Europa leben kann

Foto: Josep Lago/AFP/Getty Images

Eine Liste von Flüchtlingen, die beim Einreiseversuch nach Europa zu Tode kamen, wurde erstmals 1993 veröffentlicht. Damals waren es 62 Menschen, die an den Grenzen des Kontinents ihr Leben verloren hatten. Im Juni 2017 sind 34.361 Todesfälle dokumentiert, eine unfassbar hohe Zahl. Als 1989 der Eiserne Vorhang (mit seinen Grenztoten) fiel, befürchtete man in der EU Millionen von Einwanderern und verlagerte deshalb die Kontrolle der Grenzen nach außen. Als Erstes vereinheitlichten die Mitgliedstaaten ihre Visabestimmungen, was zu gleichen Visabedingungen für Menschen aus den Staaten Afrikas, des Nahen Ostens und Mittelasiens führte. Zudem stellte die Brüsseler EU-Zentrale durch die Androhung hoher Strafen sicher, dass Fluggesellschaften die Visa berei