Schlimmer als Naturkatastrophen

Türkei Tausende Kurden fliehen vor dem IS in das Nachbarland. Wer aber zurück will, um gegen die Dschihadisten zu kämpfen, wird von der türkischen Armee aufgehalten
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Flüchtlinge in Suruc
Flüchtlinge in Suruc

Foto: Bülent Kilic / AFP

In dem Kleinbus, der Fahrgäste zwischen Gaziantep und der kleinen, vornehmlich kurdisch bevölkerten Grenzstadt Suruç hin- und her fährt, drehen sich alle Gespräche um ein einziges Thema. „Suruç ist voll“, sagt der 51-jährige Ersatzteilhändler Izzettin Abdi Hacirashad. „In den Parks, im Busbahnhof, auf den Straßen, überall Menschen.“

Seit einer Woche sind schätzungsweise 130.000 Flüchtlinge vor dem Ansturm der IS-Milizen geflohen, weil die selbsternannten Gotteskrieger mit einer Offensive tief in syrisch-kurdisches Territorium vordringen konnten und den mörderischen Konflikt damit noch näher an die türkische Grenze trugen.

Der türkische Vizepremier Numan Kurtulmuş nannte die Situatio