Schuld ist die Lokalregierung

China Xia Qingqing aus Wuhan zeigt die Symptome des neuen Coronavirus. Darauf getestet wurde sie nicht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 05/2020
Solche Gesichtsmasken haben nicht nur in Wuhan gerade Konjunktur
Solche Gesichtsmasken haben nicht nur in Wuhan gerade Konjunktur

Foto: Hector Retamal/AFP/Getty Images

In den letzten Tagen des Jahres 2019 traf Xia Qingqing ihre Eltern zum Abendessen – 200 Meter entfernt vom heute berüchtigten Großmarkt für Fisch und Meeresfrüchte in Wuhan. Als die 36-Jährige Anfang Januar leichtes Fieber bekam, hatten die Behörden den Markt gerade geschlossen. Er gilt als möglicher Ursprungsort des Coronavirus.

Noch am 4. Januar jedoch, als Xia ein Krankenhaus aufsuchte, fragte sie dort niemand nach dem Großmarkt, und keiner erwähnte jene geheimnisvolle „Lungenentzündung unbekannten Ursprungs“, von der in einer öffentlichen Warnung schon die Rede war. Die Ärzte sagten ihr, sie solle nach Hause gehen, sich ausruhen, rieten zu rezeptfreien Medikamenten. Xia hielt sich daran. Doch das Fieber stieg.