Sehnsucht nach der Wildnis

Gesichtsmode Der Bart ist im Kommen – zumindest in der amerikanischen Indieszene der Nullerjahre. Einige Thesen, warum so viele Musiker ihr Kinn in Miniaturen der Appalachen verwandeln
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Als ich in der U-Bahn stand und auf den L-Train wartete, sah ich eine Gruppe junger Männer, die in diesem leicht verlotterten, unbestimmt hippen Look daherkamen, der geradezu „Williamsburg!!!!“ schrie. Mir fiel auf, dass alle einen Bart trugen. In derselben Woche sah ich in ein und derselben Straße des East Village ungefähr ein Dutzend Männer zwischen 18 und 35, die alle Bärte trugen. Und ein paar Tage darauf sah ich die Alternative-Rock-Show New York Noise und in einer Reihe von Videos, in denen alle in der ein oder anderen Weise Haare im Gesicht hatten. Den Höhepunkt stellte "He Doesn't Know Why" von den Fleet Foxes dar.

Da wurde mir klar, dass der Bart ein entscheidendes, epoche-machendes Erkennungszeichen des Nicht-Mainstream-Rocks der Nullerjah