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Boko Haram Am Anfang stand ein läppischer Verstoß gegen die Helmpflicht. Der Aufstieg einer der gefährlichsten Terrorgruppen der Welt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 22/2016
Nigerianische Truppen inspizieren das ehemalige Hauptquartier der Boko Haram
Nigerianische Truppen inspizieren das ehemalige Hauptquartier der Boko Haram

Foto: Nichole Sobecki/AFP/Getty Images

Im Februar 2009 hielt ich in Mararaba, einem Vorort der nigerianischen Hauptstadt Abuja, Ausschau nach Motorradfahrern, besonders nach solchen mit getrockneten halben Melonenschalen auf dem Kopf. Kurz zuvor war in Nigeria die Helmpflicht verschärft worden. Die Fahrer der unzähligen Mopedtaxis, die Achabas, mussten von nun an nicht nur für sich selbst, sondern auch für ihre Passagiere Helme bereithalten. Ein Aufschrei der Empörung war die Folge. Die Fahrer galten seit jeher als Draufgänger. Trotzdem kamen die neuen Regeln auch bei den Fahrgästen schlecht an. Vor allem aus einem Grund: Sie waren für die Polizei eine neue Möglichkeit, die Leute zu schikanieren.

Einer der Fahrer erzählte mir, zwei Helme würden etwa 10.000 Naira kosten (rund