Sie stinken vor Hass

Pakistan Die wegen Blasphemie zum Tode verurteilte Christin Aasia Bibi kann dem Henker entgehen, aber auch dann wird sie von der Pogromstimmung in ihrem Heimatdorf bedroht sein
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Aasia Bibi ist nicht zuhause. Kinder spielen vor dem Eingang zu ihrer bescheidenen Wohnung im verschlafenen Punjab-Dorf Itanwali. Die Frau, deren Fall in Pakistan eine Blasphemie-Hysterie ausgelöst hat, sitzt im Gefängnis und betet verzweifelt dafür, nicht hingerichtet zu werden. Ihre Nachbarn dagegen hoffen dies sehr wohl. „Warum hat man sie noch nicht umgebracht?“, fragt die 20-jährige Maafia Bibi aus der Tür des Nachbarhauses. Ihre Augen funkeln hinter dem Schal, der das Gesicht bedeckt. „Ihr Journalisten kommt noch immer hierher und stellt Fragen, dabei hat sich die Angelegenheit doch erledigt. Warum hat man sie noch nicht gehängt?“

Maafia gehörte zu den vier Frauen, die Aasia Bibi beschuldigen, als Christin den Propheten Mohamm