Sie zieht’s durch

Porträt Caster Semenya wird seit Jahren als Mann verhöhnt, weil ihr Körper viel Testosteron produziert. Bei Olympia könnte sie den Weltrekord im 800-Meter-Lauf brechen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 32/2016
Caster Semenya ist zurück – und damit die Feindseligkeit
Caster Semenya ist zurück – und damit die Feindseligkeit

Foto: Marca/Imago

„Das Ganze ist eine tickende Zeitbombe“, sagt der Sportjournalist Daniel Mothowagae bei unserem Treffen in Johannesburg. Er meint damit den Aufruhr, der losbrechen dürfte, wenn Caster Semenya bei den Olympischen Spielen an den Start geht. Abgesehen davon, dass Südafrikas Mittelstreckenläuferin in Rio als sichere Siegerin des 800-Meter-Laufs der Frauen gilt, wird sie erneut zu leiden haben: An Semenya werden all die komplexen Fragen festgemacht, die in Zusammenhang mit Geschlechtstests im Sport stehen. Wer eine Weile in Südafrika unterwegs war, versteht, was Daniel Mothowagae meint: Im Fall Caster Semenya gehen die Meinungen weit auseinander.

Mothowagae ist mit Semenya befreundet und klingt arglos, wenn er sagt: „Caster ist doch nur ein Tomboy“, ei