Steht die arabische Welt vor einer Lese-Revolution?

Arabische Literatur Abdo Khal hat eben den "arabischen Booker-Preis" bekommen. Seine satirischen Schriften sind in seiner Heimat allerdings verboten. Fans hält das nicht vom Lesen ab, sagt er
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Der jüngste Gewinner des International Prize for Arabic Fiction (IPAF) richtet die Aufmerksamkeit auf die Zensur in den arabischen Ländern. Ich traf den saudischen Schriftsteller Abdo Khal im März in Abu Dhabi, als er den mit 60.000 Dollar dotierten Preis bei einer Gala überreicht bekam. Er erzählte mir, alle seine Romane seien in seinem Heimatland verboten, dasselbe gelte für Kuwait, Katar und Jordanien. Umso überraschter war ich, als der saudische Kulturminister Abdul Aziz ihn als einen „Botschafter der Kreativität“ pries, dessen Sieg ein Triumph für die saudische Literatur sei.

Khal ist Lehrer und Journalist, lebt in der saudischen Hafenstadt Dschidda und ist vor allem als Kolumnist und Kulturredakteur der Tageszeitung Okaz bekannt