Stilles Sterben

Kongo In dem von Bürgerkriegen gepeinigten Land sind Millionen von Menschen auf der Flucht. Aber die Welt schaut kaum hin
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2018
Über 13 Millionen Kongolesen bleiben auf humanitäre Hilfe angewiesen
Über 13 Millionen Kongolesen bleiben auf humanitäre Hilfe angewiesen

Foto: John Wessels/AFP/Getty Images

Justin Kapitu stirbt. Er weiß es noch nicht, und es ist unwahrscheinlich, dass die Ärzte, die den 22-Jährigen behandeln, ihn in den nächsten Tagen über sein Schicksal aufklären werden, aber seine Chancen, länger als noch ein paar Monate zu leben, gehen praktisch gegen null. Kapitu wurde im Dezember bei einem Zusammenstoß zwischen seiner Rebellengruppe und einer rivalisierenden Miliz verwundet. Doch erregt in den entlegenen bewaldeten Tälern tief im Osten der Demokratischen Republik Kongo (DRK) ein solches Gefecht nur wenig Aufmerksamkeit, zu alltäglich sind derartige Vorfälle. Kugeln haben Kapitus rechten Arm zertrümmert und seine inneren Organe verletzt. Der abgemagerte und traumatisierte junge Mann wird im einzigen Krankenhaus b