Stunden der Freiheit von Schüssen zerrissen

Terroranschlag in Wien Am letzten milden Herbstabend vor einem neuerlichen Lockdown war viel los in den Bars und Restaurants der Innenstadt – als kurz nach 20 Uhr die ersten Schüsse fielen
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Bis in die Nacht hinein suchte die Polizei noch mindestens einen flüchtigen Todesschützen
Bis in die Nacht hinein suchte die Polizei noch mindestens einen flüchtigen Todesschützen

Foto: Michael Gruber/Getty Images

Der Montagabend in Wien sollte die letzte Chance auf Freiheit sein. Das Wetter war mild und der neue landesweite Corona-Lockdown rückte Stunde um Stunde näher. Die Bars und Restaurants des „Bermudadreiecks“ – einem Netzwerk enger, hipper Gassen der Altstadt im ersten Bezirk – waren gut besucht. Die Leute saßen essend und trinkend an Tischen draußen und genossen den letzten Moment der Ausgelassenheit.

Da fielen kurz nach 20 Uhr ohne Warnung die ersten Schüsse in der Seitenstettengasse, einer verwinkelten Straße mit Kopfsteinpflaster einen Block vom Donaukanal entfernt. „Sie gaben direkt vor unserem Gebäude mindestens 100 Schüsse ab“, berichtete Rabbi Schlomo Hofmeister nach dem Angriff, bei dem mindestens zwei Person