Superstar mit Schleier

Dichtkunst Die saudische Hausfrau Hissa Hilal kritisiert im arabischen Fernseh-Poesie-Wettbewerb "Million's Poet" mit Gedichten das religiöse Establishment – und hat Erfolg damit
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Gute Neuigkeiten: Es gibt eine Niqab-Geschichte mit Happy End. In den vergangenen Wochen ist die saudische Hausfrau Hissa Hilal bis ins Finale des arabischen Fernseh-Poesie-Wettbewerbs „Million’s Poet“ marschiert und hat damit die geballte Aufmerksamkeit der arabischen Welt auf sich gezogen. Die Sendung ist, um es mit den Worten von Guardian-Autor Nick Shenker zu sagen, „eine wahnsinnig erfolgreiche Reality-TV-Show, die es schafft, 70 Millionen Zuschauer aus dem arabischen Raum zu fesseln, obwohl es in ihr um nichts anderes als eine obskure Form von Dichtkunst auf Golf-Arabisch geht“. Nicht nur, dass Hissa mit ihrem Gesichtsschleier bis in die Endrunde der Sendung kam – bemerkenswerter ist eigentlich, dass ihr das gelang, nachdem sie den Zorn konservativ