Tage, die ein Land erschüttern

Mursis Dekrete Die Zusammenstöße auf dem Tahrir-Platz erinnern an die letzten Tage von Hosni Mubarak. Sein Nachfolger spaltet die Nation, anstatt sie zu führen
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Besonders gewieft oder überfordert? Mohammed Mursi wird beides unterstellt
Besonders gewieft oder überfordert? Mohammed Mursi wird beides unterstellt

Foto: AFP/Getty Images

Während verwundete Demonstranten in Zelten auf Kairos Tahrir-Platz verarztet werden, schießt die Polizei mit Tränengas in die Nebenstraßen. Die Szene kann als Metapher dienen für das neue Ägypten zwei Jahre nach einer Revolution, die den diktatorisch herrschenden Präsidenten Hosni Mubarak aus dem Amt vertrieben hat. Aber noch ist keine wirkliche Statue der Freiheit gegossen, der Ofen glüht noch. Es können sich allzu viele die Finger daran verbrennen.

Insofern wirkten die vergangenen zehn Tage wie ein verspäteter Epilog zum Revolutionsdrama vom Frühjahr 2011: Zuerst zeigt Präsident Mohammed Mursi, dass er Ägypten weiter wie eine Kernmacht im Nahen Osten zu führen versteht. Ohne seine Vermittlung hätte es keine Waffenr