Tanz auf den Köpfen der Schlangen

Jemen Die aufgespürte explosive Luftfracht aus Sanaa kann kein Grund sein, den arabischen Staat als Afghanistan des Nahen Ostens zu stigmatisieren
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Die Fusion der saudischen und jemenitischen Jihadisten zu einem Al-Qaida-Netz auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) vor zwei Jahren scheint ein Erfolg zu sein. Die Saudis stellten die finanziellen Mittel, die Jemeniten das Personal. Sir John Sawer, Chef des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6, vergleicht die von AQAP ausgehende Gefahr mit der Bedrohung durch Al-Qaida-Dependancen in Pakistan und Afghanistan, doch sei es unmöglich zu sagen, wer das technische Knowhow bereitstellt – ein Saudi oder ein Jemenit.

Nicht zum ersten Mal bedient sich AQAP bei den jetzt entdeckten Paketen mit Sprengstoff der Mobilfunktechnologie. Ein erster Versuch mit einer Handy-gesteuerten Bombe wurde im August 2009 bei einer Ramadan-Party in Dschidda unternommen. Gastgeber war der als Vizepräsident