Tausend Augen senden aus Teheran

Twitter in Iran Nach der Wahl in Iran ist Twitter zum wichtigsten politischen Kommunikations-Medium geworden. Mit Tweets umgeht die Opposition die Zensur. Aber ist das auch glaubwürdig?
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Am Dienstag um 15.30 Uhr Ortszeit schrieb ein iranischer Student, der sich Fair_vote_Iran nannte, folgende atemlosen Zeilen auf seine Twitter-Seite: "Die Milizen sind hinter uns her. Habe verg. Nacht auf der Straße geschlafen. In den meisten Städten gibt es kein Internet mehr." Augenblicke später fügte er hinzu: "Fünf im Schlafsaal der Mädchen getötet; Assad ist tot und ich weiß nicht wo Moshen ist, hab ihn gestern in der Menge verloren." Er twitterte den ganzen Tag über weiter – eine Mischung aus entsetzlichen und absurden Meldungen, dass sein Freund ihn angerufen habe und es ihm gut gehe, sein Vater aber immer noch auf der Straße sei, dass ein anderer Freund bei den Demonstrationen schwer verletzt worden sei, ins Krankenhaus kam und