Teure Waffenromantik

Drogenballaden Die mexikanische Narcocorrido-Musik ist ein enormer Wirtschaftszweig. Sie klingt wie harmlose Volksmusik, doch die Lieder verherrlichen Drogendealer, Schmuggler und Morde
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Almeida Swap Meet ist ein weitläufiger Hallenmarkt im Süden von Los Angeles. Es wird Spanisch gesprochen, kaufen kann man dort so ziemlich alles: Mexikanisches Essen, Cowboyhüte, Autoteile und T-Shirts mit Bildern des Banditen Jesús Malverde, der zum Schutzheiligen der mexikanischen Drogenschmuggler geworden ist.

Und überall Musik. Laut schallt sie aus den kleinen Läden, in denen sich Regalreihen voller CDs türmen. Auf den Hüllen sind Männer mit Cowboyhüten zu sehen, einige davon brüsten sich mit Schusswaffen. Vom Sound her ist es mexikanische Volksmusik – inklusive Tuba und Akkordeon - die hier verkauft wird. Die Texte hingegen sind brutal und drastisch und verherrlichen nicht nur die Heldentaten der mexikanischen Schmuggler, son