Tochter vieler Väter

Eisern Margaret Thatcher wurde am Mittwoch beerdigt. Sie war nicht nur eine beinharte Konservative. Sondern vor allem eine kühne Erfindung ihrer Berater
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2013
Tochter vieler Väter

Fotos: Ian Gavan/ AFP/ Getty Images

Es war das Jahr 1972. Wir warteten, dass Lord Annan in der Richard-Dimbleby-Einführungsvorlesung die Frage beantworten würde „Wofür sind Universitäten überhaupt gut?“. Die Kameras der BBC waren aufnahmebereit, da führte eine Gruppe von Männern in dunklen Anzügen eine blonde Frau in den Hörsaal, die ein bodenlanges, scharlachrotes Chiffonkleid trug und an deren Ohrläppchen und Hals eisblaue Steine funkelten.

Als die Männer sich um sie aufreihten, ging ein Flüstern durch die Bankreihen: „Thatcher Milksnatcher!“ („Thatcher Milchräuberin“). Dieses Glamourgirl war die Bildungsministerin in der Regierung von Edward Heath und wurde von Journalisten karrikiert als „das gemeinste und bösar