Allein an einem Tisch in einem großen Säulensaal des Kreml sitzend blickte Wladimir Putin über eine große Parkettfläche hinweg seinen Sicherheitsrat an und fragte, ob jemand eine andere Meinung vertrete. Die Antwort war Schweigen. Stunden später trat der Präsident im staatlichen Fernsehen auf. Er hielt eine leidenschaftliche, teils ehrlich verärgert wirkende, teils ausschweifende und ganz sicher selbst verfasste Rede über die Ukraine. Ein Land, das nach seinem Eindruck zu „einer Kolonie mit einem Marionettenregime“ geworden sei und kein historisch verbürgtes Existenzrecht habe. Zugleich unterzeichnete er ein Dekret, um die separatistischen Gebiete Donezk und Lugansk als unabhängige Staaten anzuerkennen – einer der entscheidenden Wendepunkte in seiner 22-jährigen Regierungszeit, der in Russlands Geschichte eingehen dürfte.
Die Aufnahmen aus dem Sicherheitsrat zeigten keinen Politiker, der sein Team zur Diskussion der Lage zusammenholte. Zu sehen war ein Vorgesetzter, der Untergebene versammelte, um kollektive Verantwortung für eine Entscheidung sicherzustellen, die – als Minimum – die Sicherheitsarchitektur in Europa verändern wird und durchaus zu einem schrecklichen Krieg führen kann, der womöglich die Ukraine verschlingt.
Symbolisch für einen Status ohne Gleichgestellte, die ihm widersprechen oder Ideen diskutieren könnten, ist Putin kürzlich dazu übergegangen, Politiker, inklusive seiner Minister, an auffällig großen Tischen zu empfangen, offiziell eine Corona-Vorsichtsmaßnahme. Beim Treffen des Sicherheitsrates saß Putin allein. Aus absurder Distanz betrachtete er seine Untergebenen, die sichtlich unbehaglich auf ihren Sitzen darauf warteten, vom Chef in die Mangel genommen zu werden.
Selbst Putin-Vertraute stotterten
Hinter seinem Schreibtisch ausharrend und häufig lächelnd, hörte sich Putin an, was jeder aus dem Auditorium zu sagen hatte, darunter einige von den wenigen, auf die Putin hört, aber selbst die wirkten nervös und angespannt. Sergei Naryschkin, kampfeslustiger Chef des Auslandsgeheimdienstes, der für aggressive antiwestliche Aussagen bekannt ist, stotterte plötzlich, als der Präsident ihn fragte, ob er die Entscheidung unterstütze. „Sprechen Sie Klartext!“, verlangte Putin zweimal ungeduldig. Als er schließlich rhetorisch wieder Tritt fasste, plädierte Naryschkin dafür, dass „die Volksrepubliken Lugansk und Donezk Teil von Russland werden“. Putin entgegnete, das sei nicht die Frage, zur Debatte stehe nur die der Anerkennung.
Manche Beobachter sind der Meinung, dass es sich um ein sorgfältig inszeniertes Gespräch handelte, um dem Westen zu bedeuten, über welche Alternativen man verfügt. Schwer zu sagen, ob Putin schon vor Monaten beschlossen hat, was er jetzt vollzog, oder ob er erst durch den Verlauf der Ereignisse in letzter Zeit dazu kam. Nur eines ist klar: Die Entscheidung für die Anerkennung war bereits vor diesem merkwürdigen Meeting beschlossene Sache. Was Putin freilich nicht davon abhielt, die Sitzung betont als offenen Austausch von Ansichten darzustellen. „Sie alle wissen, und ich möchte das besonders unterstreichen: Ich habe nichts von alldem vorab mit Ihnen diskutiert und habe Sie bisher nicht nach Ihrer Meinung gefragt. Das geschieht hier spontan, weil ich hören will, wie Sie darüber denken.“
Nicht alle schienen sonderlich begeistert: Ministerpräsident Michail Mischustin sprach kurz und zurückhaltend. Er fühlte sich sichtlich unwohl in seiner Haut. Nicht bereit, ihn vom Haken zu lassen, ohne dass er sich eindeutig bekannte, fragte ihn Putin direkt, ob er für die Entscheidung sei – Mischustin murmelte „Ja“. Damit waren alle öffentlich als Unterstützer des Vorhabens erkennbar. Niemand wird sich später herausreden und behaupten können, widersprochen zu haben.
Schlussworte wie eine Kriegserklärung
Was bedeutet die Anerkennungsentscheidung im Einzelnen? Es besteht die Möglichkeit, dass Putin die beiden (selbst ernannten) Volksrepubliken einfach anerkennt, „wie sie sind“. Nachdem monatelang apokalyptische Szenarien im Raum standen, würde das wahrscheinlich im Stillen von der Ukraine und vom Westen als guter Ausgang akzeptiert. Doch ist es ebenso wahrscheinlich, dass der russische Präsident mehr im Sinn hat, als nur ein Stück Ostukraine und so die formelle Verantwortung für Gebiete zu übernehmen, die er de facto ohnehin kontrolliert.
Ganz zum Schluss sagte Putin, wenn Kiew die Gewalt nicht stoppe, trage die ukrainische Regierung Schuld an dem „daraus folgenden Blutvergießen“. Es waren unheilvoll anmutende Schlussworte. Sie klangen – schlicht und ergreifend – wie eine Kriegserklärung.
Kommentare 95
Putin ist viel zu lange am Ruder und ist vom "Machthaben" offensichtlich aufgefressen. Ein unfähiger dementer Greis am anderen Ende des großen Tisches und dazu ein Haufen vergangenheitsignoranter Apparatschiks insbesondere aus Deutschland. Und weit und breit keine Medien, die nicht Öl ins Feuer gießen. Das klingt wie ein Drehbuch für Desaster. Beten wir, dass es nicht so kommt...
Beten soll, wer beten will. In seinem Namen.
Die Anderen können - jedenfalls hier - in ihrem Namen selbst das tun, was ihnen richtig erscheint. Das kann beten sein - muss es aber nicht.
Was meinen Sie denn zur - anwesenden und abwesenden - Qualität der anderen Akteure?
Putin ist übrigens gleicher Jahrgang wie ich. Ich sehe mich nicht als unfähigen, dementen Greis.
Nichts für ungut.
Was die Beurteilung der Person des Machthaber angeht (um nichts anderes scheint es ja zu gehen) haben wir auf der anderen Seite Mr. Biden and Mr. Trump. Zumindest letzterer zeigte sich gestern schwer beeindruckt von Vlad Putins Führungsqualitäten.
Es geht um nichts anderes als um den Preis, der künftig für Kohlenwasserstoffe zu entrichten ist, und zwar in US-Dollar. Sobald Mr. Putin auf OPEC-Kurs umsteuert ist er frei, mit seinen Widersachern genauso zu verfahren wie Mohammed bin Salman oder irgendein Chilenischer Generalissimo.
Ich glaube Sie haben meinen Kommentar falsch Interpretiert - der unfähige demente Greis heißt "Biden". Putin halte ich trotzdem für lange überfällig, "Machthaben" ist einfach nicht gut fürs Gemüt, das ist offensichtlich. In so einer Krise bräuchte man besonnene Politiker, insbesondere aus D. Ich sehe weit und breit keine, nur Geschichtsvergessene und/oder Machtversessene...
Ja, ich habe Sie falsch verstanden. Und rieb mir schon ein wenig die Augen. Gut, dass wir das auflösen können.
Sie meinten mit Ihrem Altenbashing nicht Putin, sondern Biden. Was die Macht angeht, kann ich nicht mitreden.
Eine meiner großen Lieben meinte mal ehrfürchtig, aus mir würde mal etwas Großes. Sie meinte damit Macht, Prestige und den ganzen Zinnober. Ich habe herzhaft gelacht. Weil ich wusste: die größte Kunst ist es, selbst zu werden.
Klaus Hoffmann meint dazu: "Um zu werden, wer Du bist".
Ich befürchte, daran scheitern heute sehr viele.
Der Greis Putin wurde am Tag der Republik dem 7.Oktober geboren. War mir auch neu. Der Greis Biden am 20.11.1942.
Ich habe also noch etwas Zeit bis zu den weisen Greisen.
Ich habe die Rede gelesen. Dass die Ukraine kein Existenzrecht habe, habe ich nicht herausgehört. Dass die Ukraine ein zusammengewürfeltes Gebilde aus vielen Volksgruppen ist, und so durch die Willkür früherer Machthaber entstanden ist, ist ja unbestreitbar. Dies hat Putin zur Erklärung der heutigen Probleme erzählt.
Ich würde jedem empfehlen die Rede mal durchzulesen. Sie ist eingermassen lang, aber ein Trommelfeuer von Fakten und handfesten Aussagen. Was für ein Unterschied zu dem überwiegend leerem Gerede westlicher Politiker!
Und typisch: Auf den Inhalt der Rede wird in dem Artikel kaum eingegangen, und wenn dann verfälschend und mit groben Spin. Wenn Putin vor Blutvergiessen warnt, wird im das gleich als Drohung ausgelegt.
Faszinierend, w e r im Moment alles w a s über Putin schreiben darf.
Bei - ich glaube, es war t-online - las ich vor wenigen Minuten von einem Herrn Kamin-er oder Kamin-leer, Putins Traum sei es, die DDR zurück zuholen.
Und ich Plaudertäschchen dachte, die gäbe es gar nicht mehr.
So sehr kann man sich täuschen.
Dass Putin müde wird, verstehe ich. So viele Projektionen steckt keine Leinwand weg.
Kaminers Bücher lagen zuletzt offenbar wie Blei im Regal...
Wir werden es nie erleben, dass im Bundessicherheitsrat der Germanen jemand stottert. Wird ja nicht übertragen in der freiheitlich demokratischen Schwundortung ... dort hat man sicherlich alle Entscheidungen, die mit Rüstung und Krieg zu tun haben, mit Tornados über Belgrad, kaltblütig getroffen. Oder?
Wer ist denn "Shaun Walker"?
Ich finde, so langsam durften sich alle genug aufregen über Putins Anerkennung der Volksrepubliken - oder sie rechtfertigen.
Wie geht's denn jetzt weiter? Sanktionen und Krieg bis... ja, bis wohin eigentlich...? Verhandlungen gehen ja leider nimmer, weil die anderen die Bösen sind. Hmm... Moment mal, ist das nicht immer ein wenig so bei diplomatischen Verhandlungen? Ne, aber der Putin geht echt gar nicht.
Ich finde, so langsam durften sich alle genug aufregen über Putins Anerkennung der Volksrepubliken - oder sie rechtfertigen.
Wie geht's denn jetzt weiter? Sanktionen und Krieg bis... ja, bis wohin eigentlich...? Verhandlungen gehen ja leider nimmer, weil die anderen die Bösen sind. Hmm... Moment mal, ist das nicht immer ein wenig so bei diplomatischen Verhandlungen? Ne, aber der Putin geht echt gar nicht.
....auch über Bagdad... der Spruch " 500.000 tote Kinder waren es Wert" werde ich nie vergessen.
Der weitere Plot ist schon vorgezeichnet. Putin nimmt sich nicht die "Rebellengebiete", sondern die gesamten Oblaste Donezk und Lugansk**. Was Kiew nicht kampflos hinnehmen kann. Könnte, aber kann nicht. Keine Staatsregierung kann das. Ein definiertes Staats-Territorium ist Voraussetzung für Staatlichkeit als solche. Der nahezu alternativlose, militärische Widerstand der Ukraine wird Putins "q.e.d." sein, alles in Bewegung zu setzen, was er an den Grenzen hat aufmarschieren lassen. Dieses Mal fallen ja keine "grünen Männchen", sondern russische Soldat*innen. (Hab's mal gegendert, man weiß ja nie, wonnich.)
**Vielleicht muss er den Umweg gar nicht gehen, bei 1000 Explosionen an einem Tag, wie man hört. Vielleicht springt er dem Brudervolk, das er so lieb hat, auch direkt mit'm nackten Arsch ins Gesicht.
ja, in der Tat, wie sang einst Distelmeyer: "Dich interessiert doch nicht, was du erlebst, sondern nur das, was Du davon erzählen kannst" Das scheint mir in dem Kontext ein wesentlicher Punkt zu sein - und zu dieser Zeit eine präzise Beobachtung die immer noch gültig ist. Übrigens möchte ich hier kein Altenbashing betreiben, bin selber alt, eine wesentliche Weisheit des Alters besteht darin zu wissen, was man besser sein lässt.
Und wie ginge es dann weiter?
Putin kann m.E. nur Geländegewinne in der Ukraine machen mit dem Segen Pekings, ihm weiter die Stange zu halten - egal was der Westen unternimmt. Dies dürfte dann auf einen dauerhaften Bruch zwischen dem Westen und RU/CN hinauslaufen.
Oder er hat den Verstand verloren, was ich nicht glaube.
Sanktionen, wirklich harte. Dass sich D damit selbst ins Knie schießt - who cares. Man verliert als Politiker halt den Rundumblick, wenn man bis zu den Ohren im Arsch des Imperiums steckt ... das einzige was helfen könnte wäre Ungehorsem der Untergebenen. Aber da sehe ich schwarz bzw. dunkelgrün, dafür ist die Propagandamaschine zu gut geölt. Einem Volk, was goldene Kloschüsseln für bare Münze nimmt, ist wohl leider ebenfalls der Überblick abhanden gekommen.
Ich ging bis eben stillschweigend davon aus:
Der Bruder von Johnny Walker.
Vielleicht auch nur der Schwippschwager.
Wie wäre es mit einem Preisrätsel?
Im Kamin würden sie bestimmt etwas hergeben.
Andernfalls: Fahrenheit 451 2.0.
Klar, dass D von US-hörigen Deppen regiert wird, ist nicht neu. Und die Konsequenzen für uns kann man sich auch an einer Hand abzählen. Aber ich meinte die Konsequenzen aus Sicht der Großmächte (USA, CN, RU). Der Karren ist sehr, sehr verfahren aus der Sicht aller, finde ich...
Ich habe mich geirrt. Ich dachte, Putin ginge es um eine Revanche. Doch es ist erschreckenderweise weniger eine Revanchelogik samt Pavianverhalten, um Verhandlungen mit dem Westen über die Interessen Moskaus zu erzwingen. Es gibt offenbar keine Verhandlungsbereitschaft. Diese Forderungen und die Aufforderung zur Stellungnahme, das war nur eine Propaganda. Denn wenn die Ukraine zu Unrecht ein souveräner Staat sei, weil die Russen vor ewig mit der Ukraine eins gewesen wären, worauf in Putins kruder völkischen Logik folgt, dass sie es noch stets seien, dann gibt's auch nix zu verhandeln.
Es ist eine sehr schräge völkische Argumentation, eigentlich psychopathologisch, wonach historisch Russland, Weißrussland und die Ukraine einmal eins gewesen seien, weshalb es eigentlich gar keine Souveränität dieser Staaten gäbe, sondern nur EIN VOLK, EIN REICH, EIN FÜHRER.
Es ist eine Kriegsrede, aber eine mit der Ideologie des 19. Jahrhunderts, und dem Anspruch, aus historischen Gründen anderen Staaten ihre Unabhängigkeit und Souveränität zu nehmen. Putin liefert dem Westen so genau das Stereotyp vom bösen Russen, der morgen vor der Tür steht, weil er nichts respektiert, sondern bloß seinen Stiefel durchziehen will. Erstaunlich, dass er sich da so offen in die Karten blicken lässt, anstatt da eine relativ neutrale Begründung für die Anerkennung der Staatlichkeit des Donbas zu liefern.
Auf die EU-Staaten übertragen bedeutet das, wie Russland sich verhält und das begründet, dass BENELUX aufgeteilt werden, Spanien nach Portugal greifen und Deutschland die Grenzen von 1914 anstreben könnte. Und was ist mit Italien? In den Grenzen von 100 NC?
Ich halte Putin für noch irrer als Trump.
Tut mir leid, aber der Artikel erinnert mich an die Kremnologie der 50er-80er Jahre. Was damals als Kritik begründet erschien, ist angesichts der breiten öffentlichen Debatten im heutigen Russland eher ein Versuch, seine Führungspersonen schlecht aussehen zu lassen.
Dass die Situation irgendwie gekünstelt war, kann nicht bestritten werden. Aber so zu tun, als hätte Putin allein alles beschlossen und als würden die Anwesenden nur als Stichwortgeber fungieren, verkennt gängige Praktiken in solchen Situationen. Eine solche „Show“, wenn man sie so nennen möchte, dürften in den USA nicht viel anders verlaufen. Ebenfalls erleben wir bei jeder Pressekonferenz anlässlich des Empfangs eines ausländischen Gasts verklemmte Situationen. Keiner wag es, sich dem Protokoll zu entziehen, wobei unbedingt verlangt wird, mit jeden Anwesenden entsprechend seinem Rang zu kommunizieren.
Allein der Tatbestand, dass mit der Anerkennung der abtrünnigen ostukrainischen Regionen sieben Jahre gewartet wurde (obwohl u.a. die Kommunistische Partei von Anfang an darauf drängte), kann als fortdauernder Dissens in den politischen Führungsetagen des Kremls verstanden werden. Aus Gründen der Staatsräson liegt auf der Hand, dass dieser nicht öffentlich ausgetragen wurde - dies hat man Politikexperten und Talkshow-Teilnehmern überlassen.
Es ist ziemlich sicher, dass die allermeisten westlichen Pressemedien nicht das geringste gute Haar an Putin lassen werden. Ob es der Qualität der Analysen zugute kommt, wenn am Ende herauskommt, was aus politischer Opportunität herauskommen muss, sei dahin gestellt. Jedenfalls fasse ich eine Analye à la Shaun Walker noch nicht mal als Versuch ewas zu verstehen auf.
Das ist schon ziemlich wirr, ja...
Ich denke mehr und mehr, wir - die kleinen Leute auf diesem Planeten - sind von verschiedensten Irren regiert - oder sagen wir: umstellt - auf allen Seiten.
In den USA war das seit jeher Einstellungskriterium - oder jedenfalls nach Kennedy - und sowohl Putin, als auch Xi zeigen sehr autoritäre Tendenzen. Europa ist nicht weiter relevant, aber auch unser Personal - mit dem Finanztrickbetrüger Scholz, dem Rothschild-Bubi Macron, dem Clown BoJo, usw. ist nur in Nuancen besser.
Geländegewinne in der Ukraine und anderen Staaten wurden bis heute als irgendwas zwischen Selbstverteidigung und Erbrecht aus Sowjet-Zeiten verkauft; denke nicht, dass sich daran etwas ändern wird. Was der chinesische Außenminister in München gesagt hat, habe ich wohl gehört. Allein glauben tu ich eher, dass Moskau und Peking sich in der UN gegenseitig die Vetos zuschustern. Chinas territoriale Gelüste sind ja auch alles andere als gestillt.
putin behauptet identitäten wie trump es tat, die identität schlägt zugesprochene rechte.
identitäten sind nicht verhandelbar,
der schritt zum gewaltsamen handeln macht aus identitärem denken: FASCHISMUS.
Staatliche Souveränität? Die westlichen Staaten haben die doch längst nicht mehr. An Brüssel (EU) und an Washington (NATO) abgegeben. Betrachtet man die ostexpansive NATO mal konsequenterweise als Staat, sind die Reaktionen Russlands eine eher schüchterne Gegenbewegung.
Ja, ja - so weit, so gut (oder schlecht). Aber es kann doch eigentlich niemand glauben, dass das eben so durchgeht. Der Westen wird sich - selbst wenn ihm die Ukraine dann vielleicht doch nicht mehr ganz so wichtig ist - dazu gezwungen sehen, mit klaren Maßnahmen zu reagieren, also sehr harten Sanktionen. (Und einer weiteren Aufrüstung Europas, was den Amis ja aber sowieso gelegen kommt.)
Der sich für diesen Fall anbahnende endgültige Bruch des Westens mit Putins Russland wäre doch für ihn letztlich auch nur durchzustehen, wenn er China fest an seiner Seite weiß. Oder sehen Sie das anders?
(Und das würde m.E. sogar dazu führen, dass die Welt in zwei wirtschaftliche Blöcke (Ost/West) zerfällt, was kaum vorstellbar erscheint, heute. Und schon gar nicht ohne Weltkrieg, der allerdings angesichts der Nuklearwaffen allerorten eigentlich auch nicht denkbar ist.)
„Sobald Mr. Putin auf OPEC-Kurs umsteuert ist er frei, mit seinen Widersachern genauso zu verfahren wie Mohammed bin Salman oder irgendein Chilenischer Generalissimo.“
Es gibt bereits OPEC+. Das "+" ist Russland.
„Putin kann m.E. nur Geländegewinne in der Ukraine machen mit dem Segen Pekings, ihm weiter die Stange zu halten - egal was der Westen unternimmt.“
Peking wird die Russische Förderation in der Ukraine nicht unterstützen. Die Abspaltung der Gebiete Luhansk und Donezk von der Ukraine hat einen Namen „Separatismus“. In China ist Separatismus gleichbedeutend mit Terrorismus.
Nein, das ergibt m.E. auch keinen Sinn. Der Kaputtalismus braucht immer noch Cheap Oil, um funktionieren zu können. Auch wenn Putin und die US-Fracking-Industrie sicher gerne hohe Ölpreise wünschen. Und die Inflation ist schon über jedem moderaten Maß.
Ich habe auch große Zweifel, ob CN Putin weiter unterstützen wird. Und frage mich immer mehr, was Putins Kalkül ist - oder ob er wirklich die Nerven verliert bis durchdreht.
Die Ukraine ist nicht Syrien. Dieses Mal wurde schon so lange vor einem möglichen Einmarsch Russlands gewarnt, wurden rote Linien gezogen, dass es kaum ohne maximale Eskalation weitergehen kann...
"Werde der Du bist" - (Pindar, griechischer Philosoph)
Und vergessen wir mal nicht, dass schon die Situation in Syrien brandgefährlich war. Wenn Killary damals die Wahl gewonnen hätte statt Trump und sie ihre "No-Fly-Zone" über Syrien errichtet hätte, säßen wir möglicherweise nicht mehr hier...
...und die Flintenuschi ncht vergessen...
Putin hat zu seinem wichtigsten militärischen Berater Schoigu ein sehr enges Verhältnis, obwohl Schoigu schon länger im moskauer Machtapparat verankert ist als Putin. Der Versuch wie auch in diesem Artikel Putin als einsamen Machtmenschen darzustellen ist nicht neu geht allerdings an der Realität vorbei. Wer in den letzten Jahren seine Pressekonferenzen verfolgt hat, die teilweise bis zu 4 Stunden dauerten, weiß, dass der Präsident der RF fest im Staat verankert und kein Alleinherrscher ist.
Habe ich so ähnlich bislang bei Nietzsche (Ecce homo) verortet.
Aber sei's drum:
Gebongt!
Putin hat in seiner Rede den großen Fehler offenbart, an dem Russland leidet: Sein Denken in Macht- und Einflusssphären, top-down von Moskau aus, statt kooperativ und auf volkswirtschaftliche Entwicklung hin besehen. Es kann einem ganz schlecht werden wenn man bedenkt, was EU und Russland sich alles zu geben hätten - unabhängig davon, ob - z.B. die Ukraine sich zu EU, Nato oder Russischer Föderation hingezogen fühlte. Die Schweiz, Finnland und neuerdings GB zeigen, was man vertraglich alles regeln kann, wenn man es will. Da redeten wir dann aber über Charme-Offensiven statt Truppenaufmärschen und der Gewinnung von Hearts & Minds statt der Belehrung, mit wem man sich gefälligst verbunden zu fühlen hat. Mir völlig unklar, wie es weiter gehen könnte, sollte Moskau nach der Ukraine greifen. Selbst wenn es nur 3 Tage dauerte, wie Putin mal gesagt haben soll, wurde spätestens in den vergangenen Wochen und Monaten so viel Porzellan zerschlagen, dass kaum vorstellbar ist, wie aus Land und Leuten ein Block werden sollte.
„Ich habe auch große Zweifel, ob CN Putin weiter unterstützen wird.“
Die CN wird die RF weiter unterstützen. In der Ukraine-Frage wird sie sich allerdings sehr bedeckt halten.
„Und frage mich immer mehr, was Putins Kalkül ist - oder ob er wirklich die Nerven verliert bis durchdreht.“
In den letzten Wochen wurde viel über die russischen Truppenbewegungen in Russland berichtet. Leider gab es keine Meldungen über die ukrainischen Truppen in der Ukraine. Könnte es sein, reine Verschwörungstheorie, dass die Ukraine vorhatte, die Gebiete Luhansk und Donezk gewaltsam zurückzuerobern und die RF eingeschritten ist, um ein solches Vorgehen zu verhindern so wie sie auch 2008 einen Angriff von Georgien auf Abchasien und Ossetien verhindert hat?
Ich habs gelesen bei Fontane. Da zitiert der gute Professor Willibald Schmidt in der Jenny Treibel den Pindar. Mehr weiß ich auch nicht, aber ich wollte auch mal ein bisschen Bildungsgut spazierenführen. Klaus Hofmann ist doch ein Liedermacher und Schauspieler. Der hat das bestimmt auch ordentlich sinnvoll verwendet.
Finnland oder Norwegen, egal, Hauptsache Spanien.
Ja, das könnte sein. Warum Putin aber überall an den Grenzen zur UK und auch in Belarus stationiert hat und sich rhetorisch so deutlich über das Nachbarland äußert, erklärt es nicht. Auch das könnte man noch als begleitende Drohkulisse deuten, um seinen Forderungen nach Sicherheitsgarantien Nachdruck zu verleihen.
Jedenfalls lässt sich die Situation kaum auflösen ohne echte Zugeständnisse Washingtons - und diese beiden Wörter "Zugeständnisse" und "Washington" konnte ich nur unter Anwendung von massiver Gewalt zusammen in einen Satz pferchen...
Schade, dass der Beitrag von Mr. Shaun Walker die für mich gravierende Erkenntnis des putinschen Briefings vermissen lässt:
Ich konnte das Briefing über CNN nämlich live in englischer Sprache verfolgen und wundere mich jetzt schon. Kann es sein, dass dem Guardian so wichtiges entgangen ist? Oder ist das Absicht, gehört es vielleicht zum modernen Journalismus dazu, Essentielles wegzulassen?
Putin briefte den für Sicherheit in den Seperatistengebiete zuständigen Teilnehmer dieser Sitzung nach dem aktuellen Stand der Minsker Vereinbarungen.
Als dieser rumdruckste, hakte Putin nach. Der für die Seperatistensicherheit zuständige Abgeordnete (den Namen weiss ich jetzt nicht) erklärte, dass seit 2014 kaum Anstrengungen unternommen wurden die Minsker Verträge umzusetzen. "Lag dies nun an den Seperatisten oder der ukrainischen Regierung" bohrte Putin fort:
So druckste der Mann heraus: dass es nur einmal fast zu Gesprächen kam, welche jedoch von den Vertretern der ukrainischen Offiziellen mit zur Schau gestellter Ignoranz (man hat die Seperatisten verlacht und sich einfach umgedreht und seinen Rücken präsentiert) abgebügelt wurde!
Damit war jedem klar, Minsk hatte 8 Jahre lang nie eine Chance. Es hatte sich auch 8 Jahre lang keine westliche Regierung darum gekümmert, dass die ukrainische Regierung seine Hausaufgaben macht und mit den Seperatisten sich an einen Tisch setzt.
Der Hilferuf aus den Lagern der Seperatisten folgte prompt und Putin erkannte die Eigenständigkeit der Republiken an.
Putin jetzt als den alleinigen Bösewicht stehen zu lassen ist wahrlich die bequemste Weise mit dieser Krise umzugehen.
Drohkulissen sind keine Taten. Auch das ist Diplomatie und beinhaltet die Frage an die USA, wieviele Soldaten seit ihr bereit in Särgen in euer Vaterland zu überführen oder lasst ihr, natürlich mit großzügigen Spenden, bei einem Angriff der Ukraine auf Luhansk und Donezk Holz in die Ukraine zum Anfertigen von Särgen verschicken. Die RF hat die Situation aufgelöst. Vorläufig!
OECD, Nato-Russland-Rat - Putin konnte alle Sicherheitsgarantien haben, die er von der Nato haben wollte. Und hatte sie auch. In Syrien sind Russland und die USA quasi nebeneinander hergeflogen; der eine Flieger hat dies zerbombt, der andere das.
Ich fürchte, Putin glaubt die russische Wirtschaft pimpen zu können, indem er dem erklärten Brudervolk zwei Industrieregionen klaut. Darauf deuten auch Sätze seiner Rede hin. Aber warum sollte mit Firmen, die auf ukrainischem Gebiet stehen, gelingen, was mit russischen Firmen nicht gelingt? (Außer bei Gas und Öl.) Wenn er wissen will, wie man moderne Autos und Maschinen baut, soll er's doch wie China machen: Spionieren und kopieren.
„OECD, Nato-Russland-Rat - Putin konnte alle Sicherheitsgarantien haben, die er von der Nato haben wollte.“
War der Verzicht der NATO-Osterweiterung auch dabei.
Spazierenführen ist gut.
Man gönnt sich ja so wenig in diesen Zeiten.
Klaus Hofmann ist einer meiner ganz großen Lieblinge. Habe ich in Marburg und Gießen zig mal gesehen und gehört. Nur mit Taschentüchern.
Er schreibt auch. Von ihm habe ich gelernt, dass der alternde Körper ab etwa 60 mehr mit dem Abbau von Alkohol zu schaffen hat. Ich halte mich daran. Und tue gut damit. Nicht nur für meine Leber.
Modelllernen vom Allerfeinsten?
Bei den Nato-Osterweiterungen ist ja nicht geschossen worden. Die Russland-Westerweiterungen laufen etwas anders.
In etwa. "Joint Venture" nennen die Chinesen das. Baut das hier, wir gucken euch dabei über die Schulter. Im Raumfahrt-Sektor hat das zwischen Russland und USA immer gut geklappt. Da hätte man anknüpfen können.
"...Wie geht's denn jetzt weiter?..." Gute Frage. Es muss sich entweder unsere oder die russische Regierung komplett ändern. Da ich das in Moskau nicht unbedingt sehen, bleibt nur die unsere. Warten wir mal ab, wenn die Konsequenzen der Sanktionen auch bei uns greifen, und wenn Russland seinerseits den Druck erhöht. Denn im Hintergrund spitzt sich die ökonomische Krise um Inflation und Moneyblase weiter zu. Wenn es denn da nicht den ganz großen Zusammenhang gibt: Russland ist an allem schuld!
Das ist natürlich Quatsch. Die NATO ist schuld an der Eskalation, man hat Russland keinerlei Sicherheitsgarantien angeboten. Ob das riskante Vorgehen Putins nun aber etwas Gutes zeitigen wird, ist fraglich.
In Kuba ist damals auch nicht geschossen worden, trotzdem riskierten die USA den 3. Weltkrieg.
Ja, ich hoffe, dass wir "nur" die größte Wirtschaftskrise aller Zeiten sehen incl. Inflation und Währungsreformen - aber keinen WKIII...
Das interessiert doch die Amis nicht, wieviele Ukrainer (wo ist das überhaupt?) sterben. Und Holz ist zur Zeit sehr teuer, vielleicht könnte man auf Särge verzichten bei der Leichenentsorgung?
Trotzdem wird man ja weiter - zumindest mit heftigen ("unprecedented") Sanktionen - einen auf Weltpolizist machen oder eine 180-Grad-Wende hinlegen müssen...
"Ja, ich hoffe, dass wir 'nur' die größte Wirtschaftskrise aller Zeiten sehen incl. Inflation und Währungsreformen - aber keinen WKIII..."
Wenn man sieht, dass Hitler den Zweiten Weltkrieg auch (auch!) aus ökonomischen Gründen beginnen musste, da das Deutsche Reich '39 pleite war, wird mir Angst und Bange. Allerdings lebe ich nun schon 72 Jahre, bin kinder- und anhanglos... mir tun nur wirklich alle anderen leid.
Von welchen Sicherheitsgarantien, die hätten gegeben werden können, reden wir denn eigentlich?
Nebenbei bemerkt: Sie dürfen sich auf jeden Fall auch selbst leid tun, finde ich.
Ihre Aussagen sind richtig, nur ist die Welt natürlich eine andere als 1939. Heute ist es doch ausgeschlossen (schon wegen den Nuklearwaffen), dass eine Seite - wer auch immer - als Sieger aus dem Scheißkrieg hervorgehen könnte...
Ich bitte Sie, haben Sie die russischen Forderungen bzgl. Sicherheitsgarantien nicht mitbekommen? Dann googeln Sie mal.
Die jüngsten Forderungen meinen Sie?
Ein interessantes Spielchen.
Sanktionen gegen Rußland. Der Westen erwägt nun Russland aus dem SWIFT zu werfen. Man hat erst einmal davon abgesehen. Grund, das würde auch den Gasimport fast unmöglich machen. Und das wollen wir natürlich haben.
Nachdem die Sanktionen immer umfassender werden kann ich mir schon vorstellen, daß Russland auf das Geschäft verzichtet. Immerhin reden hier auch immer mehr Politiker vom Verzicht auf russisches Gas und tendieren Richtung Fracking-Gas.
Böses Gas wird nun, auch bei Grünen, gutes Gas. Allerdings auch teureres.
Nun munkelt man, man sollte kein Gas von unzuverlässigen Lieferanten kaufen. Hm, Russland war bisher der zuverlässigste Lieferant was man allgemein von USA nicht behaupten kann. Es könnte also nicht nur teurer werden sondern auch interessant. Hält sich die USA die nächsten 40 Jahre an einen Vertrag? Wie sehen die Preise aus, wenn man gegen Schweröl bei Tankern vorgeht? Was machen wir, wenn Fracking in USA in Ungnade fällt? Wieviele Terminals und Leitungen brauchen wir noch und welche Milliardeninvestition zieht das nach sich?
Immerhin schalten wir dieses Jahr noch 3 Kraftwerke ab, vor 2 Monaten waren es auch 3. Die letzten 3 produzieren etwa 7% der Gesamterzeugung.
"Von welchen Sicherheitsgarantien, die hätten gegeben werden können, reden wir denn eigentlich?"
Zumindest hätte Janukowitsch, der von allen Ukrainern mehrheitlich gewählte Präsident nicht gestürzt werden dürfen. Da wäre schon viel für die Sicherheit getan gewesen, wenn unser heutiger Präsident nicht geholfen hätte, das Abkommen zwischen ihm, dem damaligen franz. Außenminister, Janukowitsch und den Vertretern des "Maidan" in die Tonne zu treten. Sicherheit beginnt immer am Anfang...
NATO-Freiheit der Ukraine auch in Zukunft; Zurückziehen der Raketen von der russischen Grenze; Umsetzung von Minsk II incl. Autonomierechten der Volksrepubliken; gegenseitige Sicherheitsgarantien zwischen Ukraine und Russland; Referendum auf der Krim - in jedem Falle Beibehaltung der russischen Schwarzmeerflotte in Sewastopol sowie Nachschubwege.
Der Import von Frackinggas ist doch ein klimapolitischer Amoklauf! Und ich halte es für logistisch unmöglich, die russischen Gasimporte nach D kurzfristig (bis nächsten Winter) zu ersetzen.
Ja, glaube ich auch nicht. Aber mit einer drastischen Preiserhöhung.......
Betriebe haben ja schon angekündigt Deutschland zu verlassen, Gas und Strom wird für diese zu teuer. Man hat auch erwogen, Großverbraucher im Falle einer Gaskrise abzuklemmen.
Da z.B. die Niederlande weniger liefern wollen, viell. bald auch gar nichts mehr bleibt hauptsächlich Gas über einen Tankertransport.
Dazu kommt verringerte Liefermenge an Strom aus Frankreich wegen Kraftwerkwartungen.
Es scheint auch schwierig zu sein, die großen Mengen US-Gas von den Terminals ins Netz zu speisen wegen der Leitungskapazitäten.
Sehr interessant, was heute nebenbei mal so passiert in D: Mindestlohn beschlossen ab Oktober, Zuschüsse für hohe Energiepreise beschlossen.
Finde ich alles gut und richtig, längst überfällig. Aber es ist schon verdächtig, wie schnell und geräuschlos das auf einmal ging. Man hält es wohl für dringend nötig, etwas für die Loyalität der Bürger zu tun - in schweren Zeiten. Und die CDU würde am liebsten ins Kabinett Scholz eintreten, seit dieser NS2 abserviert hat.
Es wird wohl nicht reichen die Verluste auszugleichen.
Dazu kommt, wenn man weiß, daß jemand in die rechte Tasche etwas mehr Geld bekommt kann man ihm aus der linken Tasche etwas mehr entnehmen.
Was sind eigentlich "arme Kinder"? Im heute-journal hieß es, es solle 20€ pro Monat zusätzlich geben für "arme Kinder". Naja, sei's drum, um die Definitionsdetails. Aber interessant, dass man sich da so schnell einigen konnte... Reichen wird's alles freilich nicht.
Also Habeck meint, das geht. Und der ist schließlich Kinderbuchautor. Und Annalena hat gesagt, dass wir nur noch von den Guten was kaufen. Da wird das dann vielleicht ein bisschen kalt, aber das trifft vor allem Mieter und Menschen, die 8 Stunden irgendwohin in irgendwelche Bürogebäude oder so müssen. Irgendeiner aus der Truppe wird uns dann schon erklären, wieviel Pullover wir übereinander ziehen sollen. Ich habe da keine Angst. Kriege hatten noch nie wirtschaftliche Ursachen. Wir bringen denen doch die Freiheit! Und Demokratie! Und Menschenrechte! ... Und es mag am deutschen Wesen Einmal noch die Welt genesen (Geibel, Deutschlands Beruf (1861) Wenn der Russe das dann endlich verstanden hat und sich ordentlich schämt, dann darf er vielleicht wieder mitspielen. Das entscheiden dann Johannes, Robert und Annalena - nachdem sie mit Joe gesprochen haben.
Danke, jetzt mache ich mir keine Sorgen mehr. :-)
Es hilft wirklich nur noch Galgenhumor. Es ist unfassbar, wie behämmert sich unsere "Elite" verhält, denn auch ein CDU-Kasper an der Spitze würde es genau so entscheiden...
Oh, cool! Gleich kommt noch was für Freunde der Realsatire:
Bei Maischberger sind Habeck, Merz und Gabriel angekündigt.
Tja, deswegen wusste ich auch nicht, was ich wählen sollte. Außer Ströbele habe ich in dieser Partei seit den 90er Jahren niemanden mehr gesehen. Es ist erschütternd - schnallen wir den Gürtel enger, kennen keine Parteien mehr und dann ab mit Horrido und Veilchenstrauß im Gewehrlauf gen Russland. Allerdings: Wir haben gelernt! Diesmal ziehen wir nicht erst im September los, sondern schon im Frühjahr. Vielleicht denken sie wieder, dass es schnell geht und dann klappt das auch im Winter 2022/23.
Es wäre ja gar nicht schlecht, wenn die soziale Frage - momentan von der kriegsideologischen Anti-Russland-Stimmung überlagert - schon bald brachial durchbricht. Wenn die Energiekosten durch die Decke gehen (plus aktuelle Inflation), dürfte eine Verständigungsposition wieder bessere Chancen haben. It's the economy...
Allerdings ist das schon mal schiefgegangen. Da gab es dann Tannenbäumchen an der Ostfront und Pakete aus der Heimat. Wäre es nicht so grauenvoll, wäre es wahrlich zum Schießen lächerlich.
Es wird natürlich keinen militärischen Krieg gegen Russland geben. Aber womöglich einen gegenseitigen Wirtschaftskrieg, bei dem wir uns viel zu stark wähnen - und für welchen Russland bereit ist, notfalls viel zu opfern.
Sie haben Recht, allerdings bedeutet das brachiale Durchbrechen der sozialen Frage: Massenarmut mit großem Elend.
Ich bin mir da nicht so sicher. Den Krieg in Jugoslwawien hat man in Deutschland auch nicht wirklich gespürt. Da waren aber deutsche Soldaten zusammen mit der Nato und sie hatten da definitiv nichts zu suchen. Das gleiche gilt für den Hindukusch und die Manöver, die seit 2014/15 regelmäßig an Russlands Grenzen stattgefunden haben: Deutschland sollte tatsächlich neutral bleiben. Ich hoffe, heute nacht bleibt es ruhig und schlafe jetzt, damit ich morgen munter weiter schaffen kann. - Habeck, Merz und Gabriel, ja? Mediathek
Ja, Sie verpassen sicher nicht viel.
Russland ist ein militärischer Riese. Die NATO wird nicht in den Krieg ziehen gegen Russland.
Man hat wohl Angst, mehr Bürger könnten zur AFD überlaufen. Diese beginnen gerade das Thema zu besetzen.
Ich selbst habe z.B. ein Angebot bekommen mit 62% Preiserhöhung.
62% Gaspreiserhöhung?
Stimmt, man verpasst nicht viel. Habe mich ausgeklingt. Schön wären mal Leute die wirklich etwas zu sagen haben. Nicht nur ewig wiederholte Sprüche und Verschleierungen.
Strom. Gas geht auch kräftig hoch, weiß aber gerade nicht mehr wie viel.
Na, so ein bisschen was zu sagen hätten diese Herrschaften eigentlich. Aber sie können so schlecht reden mit dem Kopf im Arsch der Amis...
Na ja, wenn Biden schon das Aus für NS2 verkündet weiß man schon wer eigentlich das Sagen hat.
Es ist traurig, beobachten zu müssen, um wie viel besser die Artikel im Guardian sind als die auf Freitag. Hier ist keiner in der Lage, die Beobachtungen der Sitzung des Sicherheitsrats zu formulieren, wie Shawn Walker es tat. Die anderen Freitag-Artikel wiederholen nur das immer gleiche Narrativ und wirken am Vorabend des krieges einfach nur noch peinlich und jämmerlich.
Genau darin liegt dann ja die Chance.
Ich weiß, beim Thema Corona-Proteste sind wir unterschiedlicher Meinung. Aber es fällt ja generell auf, dass bei den verschiedenen Protesten - ob Corona oder Autobahnblockaden von Ökoleuten (und vor der Wahl die Hungerstreiks) - die Radikalität und Unerbittlichkeit zunimmt.
Wenn es zu Energieprotesten kommt, dann könnte das Ganze nochmal eine neue, auch umfassendere Qualität bekommen - weil dann eine große Mehrheit persönlich betroffen ist (aktuell heißt es ja noch lapidar: "naja, diese Querdenker" bzw. "naja, diese Ökos").
Und ein ökonomisches Massenthema wird die Linke nicht ignorieren können. In Berlin hat die längst auf Regierungskurs angepasste Linke sich einem ökonomischen Massenthema wie dem Mietvolksbegehren plötzlich wieder öffnen müssen.
"Ukraine ein zusammengewürfeltes Gebilde aus vielen Volksgruppen" - oooh, aaah, hm... irgendwie falsch, es sind überwiegend Ukrainer (die übrigens Ukrainisch sprechen) und dann kommen viele kleinere Gruppen. Und 4 Orte, an denen es mehr Russen als Ukrainer gibt (kommt mir bekannt vor, Türken in Köln-Kalk ;-), also warum keine türkische Enklave in Köln von der Türkei anerkennen lassen, und wenn die Deutschen nicht spuren, rufen diese Jungs das türkische Militär an). Ansonsten betriffts ja viele Staaten dieser Erde, das mit den Volksgruppen, wenn nicht gar einfach alle, z.b. auch Deutschland und Russland, die hätten dann nach Ihrer/Putinscher Lesart auch keine Existenzberechtigung! Grandiose "Erklärung der heutigen Probleme".
Komisch nur, dass sich Bayern, Sachsen, Friesen etc. so einfach deutsch nennen, und sogar noch ein künstliches Hochdeutsch wenigstens schreiben. Und sogar Bayern, Sachsen und Friesische Länder sind künstliche Gebilde, die vermuteten Urbewohner nannten sich ganz anders und waren teils sogar andere. Ach, dieses Deutschland sollte man einfach Frankreich einverbleiben, die sind eine viel größere homogene Gruppe, oder? (Auch nicht.)
Warum nicht gleich bis nach Gondwana zurück und den Dinosauriern die Herrschaft über alles geben?!
Die russische Propaganda, typisch. Jedem Ukrainer muss sich bei dieser Show der Magen umdrehen.
Bei dieser ganzen dämlichen Propaganda kann man nur noch den Kopf schütteln.
Welche Chance? Es herrscht Krieg. Man will eine "Denazifizierung" der Ukraine. Da müssen die russischen Soldaten raus aus der Ukraine. Mit einem völkischen Krieg eine "Entnazifizierung" erreichen zu wollen ist so ziemlich der absurdeste Kriegsgrund, den man sich vorstellen kann.
Buch!
Die einzige Weltmacht: Amerikas Strategie der Vorherrschaft ... Zbigniew Brzezińskis
... und was er zur Ukraine sagt, keine Frage, Krieg ist immer S...e aber das wird leider nicht mit behandelt!
hat hier jemand schon erinnert: der neue faschismus kommt als antifaschismus verkleidet !
Als ob Churchill Putin vorhersagen konnte... Ich höre gerade die Ansage von Annalena Baerbock, die noch in der Ukraine lebenden Deutschen sollen sich melden und das Land verlassen. Ich kenne so um die 30 Deutsche, die noch dort sind und auch nicht gehen werden.
Die westlichen Kriegstreiber-Medien haben jetzt ihren Krieg, den sie so eifrig herbeigeredet haben. Sie tönen: "Krieg mitten in Europa. Das hat es seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr gegeben." Dabei vergessen sie, dass sie 1999 Serbien bombardiert haben. Vorwand: Sie wollten einen Genozid verhindern. Also nimmt Putin sie beim Wort, als er jetzt die Luftabwehr der Ukraine bombardiert. Er sagt,er wolle einen Genozid verhindern.
Ob die westlichen Politiker, vor allem die Olivgrünen, wohl eine Verbindung zu ihrem damaligen Außenminister herstellen können?
Die Ukraine im Spannungsfeld:
Und wenn es dann doch noch zu einem Krieg kommen sollte, cui bono?
Was hätte dann Putin im Hinblick auf die von ihm gewünschte neue Sicherheitsarchitektur in (Ost-)Europa erreicht?
Sicherlich keine befriedigende Antwort auf seine Sicherheitsbedürfnisse. Dafür ein erneuter Nachweis seiner aggressiven Machtpolitik, die Absprachen und bi- oder multilaterale Verträge ohne Rücksicht auf Verluste bricht, und eine Festigung seines Rufes als unzuverlässiger und unberechenbarer Partner. Ganz abgesehen von sanktionsbedingten Schäden.
Was hätten die USA anderes erreicht als eine Ankurbelung ihrer Rüstungsindustrie? Eine Aufrechterhaltung, ja Ausweitung der NATO-Bedrohungskulisse ggü. Russland? Die Durchsetzung ihrer wirtschaftlichen Interessen? (Die ZEIT vom 18.2.2022: Die USA haben inmitten des Konflikts mit Russland um die Ukraine ein 6 Milliarden $ schweres Waffengeschäft mit Polen genehmigt! Die USA halten ihre milliardenschweren Öl- und Gasgeschäfte aus dem Konflikt heraus!)
Und für die ukrainische Bevölkerung bliebe wieder einmal nur die Opferrolle?
Was in der öffentlichen Debatte weitgehend ausgeblendet wird:
https://www.freitag.de/autoren/sigismundruestig/ukraine-im-spannungsfeld-die-ukraine-krise-ein-nachdenkliches-tagebuch