Vater der Unerschrockenen

Syrien/Irak Ein Netzwerk von jesidischen Widerständlern befreit Glaubensbrüder, die von IS-Milizen entführt und deportiert wurden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 32/2015

Das Haus steht über mehrere Tage hinweg unter Beobachtung. In ihm befinden sich sieben Frauen, die von Milizen des Islamischen Staates (IS) vor einem Jahr während des Raubzugs durch die jesidisch dominierten Gebiete des Nordirak gekidnappt wurden. Die Geiselnehmer sind mehrheitlich gebürtige Australier. Die sie observieren, gehören zu einem klandestinen Netzwerk, das von einem Mann aufgebaut wurde, der unter dem Namen Abu Shujaa bekannt ist. Dieser Mann ist jesidischer Iraker. Sein Name bedeutet auf Deutsch so viel wie „Vater der Unerschrockenen“. Bislang waren seine Glaubensbrüder immer nur die passiven Opfer, die Mörderbanden des IS stets die Täter. Abu Shujaa wollte daran etwas ändern. Er wollte zurückschlagen.

Als die Australier v