Verlorenes Vertrauen

Großbritannien Als erster Labour-Chef hat Jeremy Corbyn sich klar für die Rechte der Palästinenser eingesetzt, muss jetzt aber zurückrudern
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 37/2018
Meinungsfreiheit beim Thema Israel soll es in der Labour Party auch weiterhin geben
Meinungsfreiheit beim Thema Israel soll es in der Labour Party auch weiterhin geben

Foto: Jeff J. Mitchell/Getty Images

Natürlich muss Antisemitismus innerhalb der Labour-Partei und in deren Umfeld bekämpft werden – wo auch immer der sich zeigt, das steht völlig außer Frage. Aber mit den Palästinensern zu sympathisieren, wie das Parteichef Jeremy Corbyn tut, ist kein Antisemitismus. Wer sich mit dem palästinensischen Kampf um Gerechtigkeit und seinen Toten solidarisch erklärt, muss sich nicht entschuldigen. Und wer das als Affront empfindet, sollte nicht vergessen, dass keine der Konfliktparteien, die teilweise seit über 100 Jahren an den Auseinandersetzungen in Palästina beteiligt sind, ihre Hände in Unschuld waschen kann.

So viel sollte klar sein, die Nakba – die Vertreibung von rund 700.000 Palästinensern 1947/48 aus dem Gebiet, in dem heu