„großen Durchbruch“ und fügte hinzu: „In einer Vielzahl von Sektoren hat sich das Wohlbefinden der Mitarbeitenden dramatisch verbessert, und die Produktivität der Unternehmen wurde in fast allen Fällen beibehalten oder gesteigert. Wir sind mit den Ergebnissen sehr zufrieden und hoffen, dass sie zeigen, dass die Zeit für eine breitere Einführung der Vier-Tage-Woche gekommen ist.“Bei Rivelin Robotics in Sheffield, einem der teilnehmenden Unternehmen, das den neuen Ansatz fortsetzen will, hofft David Mason, Chief Product Officer, dass das Angebot einer kürzeren Wochenarbeitszeit bei der künftigen Personalbeschaffung helfen wird. „Es ist sicherlich etwas, das uns ein wenig vom Durchschnitt abhebt.“ Das britische Pilotprojekt, das im vergangenen Juni begann, wurde von 4 Day Week Global gefördert, einer in Neuseeland gegründeten gemeinnützigen Organisation, die von der Denkfabrik Autonomy und einem Team von Akademikern geleitet wird.Den teilnehmenden Unternehmen wurden Workshops und Mentoring angeboten, um ihnen zu helfen, ihre Arbeitsmethoden zu überdenken. Die Mitarbeiter erhielten die Möglichkeit, ihr bisheriges Gehalt beizubehalten und an vier statt an fünf Tagen zu arbeiten.Das Wohlbefinden der Mitarbeitenden steht an erster StelleSeit letztem Sommer genießen die Mitarbeiter von Rivelin Robotics ein dreitägiges Wochenende. David Alatorre, Chief Technology Officer des Unternehmens, sagte dazu: „Wir wollten im Unternehmen eine Kultur etablieren, in der das Wohlbefinden an erster Stelle steht, und sicherstellen, dass alle Mitarbeitenden ausgeruht sind und eine gute Work-Life-Balance haben.“Das Unternehmen mit Sitz in einem hellen Industriegebäude in der Nähe des Flusses Don stellt Roboter her, die 3D-gedruckte Teile für Hersteller in Branchen wie der Luft- und Raumfahrt und der Medizin fertigstellen. In Absprache mit den Kollegen wurde beschlossen, den Freitag freizugeben und die Arbeitszeit an den anderen Wochentagen auf 8.00 bis 17.30 Uhr zu verlängern.Alatorre und Mason sagten, dass die Umstellung nicht ohne Herausforderungen gewesen sei. Es handelt sich um ein kleines, schnell wachsendes Startup – derzeit mit nur acht Mitarbeitern – und manchmal kann die Arbeit nicht warten. „Wir hatten eine große Messe, auf der wir eines unserer Produkte einführen wollten, und einige wichtige Teile waren verspätet. Wir konnten einfach nicht mit dem Prozess beginnen, bis sie eintrafen“, sagte Mason. „Es gab zu diesem Zeitpunkt keine Möglichkeit, diese Last zu verteilen.“Er fügte hinzu, dass es zwar „recht häufig vorkommt, dass wir an einem Freitag kontaktiert werden“, aber er betonte, dass er, Alatorre und der Gründer des Unternehmens, Robert Bush, in solchen Fällen dazu neigen, die Belastung zu übernehmen. „Es ist schön, die Flexibilität zu haben. Was für mich persönlich den größten Unterschied ausmacht, dass ich am Freitag, auch wenn ich einen Teil davon arbeiten muss, zu Hause sein, mit dem Hund spazieren gehen oder klettern gehen kann.“ Alatorre sagte, dass einige Mitarbeiter lieber fünf kürzere Tage hätten – und das Führungsteam überlegt nun, wie man verschiedene Arbeitsmuster integrieren kann, wenn das Unternehmen wächst.Die Produktivität nimmt zuInsgesamt haben rund 2.900 Mitarbeitende im Vereinigten Königreich an dem Pilotprojekt teilgenommen. Umfragen unter den Mitarbeitenden, die vor und nach der Teilnahme durchgeführt wurden, ergaben, dass 39 Prozent angaben, weniger gestresst zu sein, 40 Prozent besser zu schlafen und 54 Prozent, dass es einfacher sei, Arbeit und private Verpflichtungen miteinander zu vereinbaren.Die Zahl der Krankheitstage ging während des Versuchs um etwa zwei Drittel zurück, und 57 Prozent weniger Mitarbeitende verließen die teilnehmenden Unternehmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die überwiegende Mehrheit der Unternehmen gab an, dass sie mit der Produktivität und der Unternehmensleistung während des Testzeitraums zufrieden waren.Die Charity Bank in Tonbridge, Kent, ist ein weiterer Teilnehmer, der die Vier-Tage-Woche für seine 70 Angestellte beibehalten will. Der soziale Kreditgeber entschied sich dafür, den Mitarbeitenden entweder einen Montag oder einen Freitag freizugeben, und das Pilotprojekt unterstützte sie mit dem, was der Vorstandsvorsitzende der Bank, Ed Siegel, einen „Crashkurs in Produktivitätssteigerung“ nennt.„Ich würde sagen, dass es für etwa zwei Drittel unseres Teams fantastisch war. Sie sind erfolgreich dazu übergegangen, vier Tage pro Woche zu arbeiten, und sie lieben es. Das hat die Stimmung wirklich verbessert, und die Leute sagen: ,Wow, das ist eine tolle Organisation, für die ich hier arbeite.‘“ Den anderen, von denen einige leitende Angestellte sind, die daran gewöhnt sind, die ganze Woche über Überstunden zu machen, sagte Siegel, dass die Bank „versucht, diesen Leuten zu sagen – und übrigens bin ich einer dieser Leute – ,Lasst uns einfach klarstellen, dass dies eure Entscheidung ist. Wenn ihr vier Tage die Woche arbeiten wollt, wollen wir euch dabei unterstützen.‘“Arbeit anders organisierenBei der Royal Society of Biology (RSB) in London haben die 38 Angestellten jetzt entweder montags oder freitags frei, und der Arbeitstag wurde von sieben auf acht Stunden verlängert. Der Vorstandsvorsitzende Mark Downs sagte, dass ein Umdenken in der Organisation von Arbeit entscheidend gewesen sei. „Es gibt keine Möglichkeit, die Arbeitszeit zu reduzieren und die Produktivität beizubehalten, ohne die Dinge anders zu machen.“Downs sagte, dass von den Mitarbeitern manchmal Flexibilität verlangt werde, um beispielsweise an wichtigen Sitzungen an ihrem arbeitsfreien Tag teilzunehmen – aber Umfragen unter den Mitarbeitern während des Pilotprojekts hätten ein durchschlagendes Ergebnis erbracht. „Ich kann, ohne zu übertreiben, sagen, dass dies die positivste Reaktion ist, die ich je auf eine Personalumfrage erhalten habe. Sie war einhellig beliebt. Alle haben sie sehr, sehr unterstützt.“ Auf die Frage an die RSB-Beteiligten, ob sie eine Verschlechterung der Dienstleistungen bemerkt hätten, lautete die Antwort: „Absolut nicht.“Die 4-Tage-Woche-Kampagne würde es begrüßen, wenn noch mehr Arbeitgeber den Schritt wagen würden, und setzt sich bei der Regierung für eine Gesetzesänderung ein, die den Mitarbeitern das Recht gibt, eine Vier-Tage-Woche zu verlangen. Ryle, von der Kampagne, sagte: „Die Wirtschaft braucht unsere Arbeit nicht mehr an fünf Tagen die Woche. Die Umstellung auf die Fünf-Tage-Woche ist 100 Jahre her, und die Wirtschaft hat sich seither verändert.“