Von der Kanzel ins Kapitol

Porträt Raphael Warnock ist Priester, Bürgerrechtsaktivist – und der erste Afroamerikaner aus Georgia im US-Senat
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 02/2021
Er steht in einer Tradition von Predigern, denen es vor allem um den Kampf gegen die Ungleichheit und gegen Unterdrückung geht
Er steht in einer Tradition von Predigern, denen es vor allem um den Kampf gegen die Ungleichheit und gegen Unterdrückung geht

Foto: Drew Angerer/Getty Images

Als Raphael Warnock geboren wurde, vertraten den Bundesstaat Georgia zwei Befürworter der Rassentrennung im Senat der USA. Es war das Jahr 1969.

Nun ist Warnock – 51, Prediger in der Ebenezer Baptist Church, in der früher Martin Luther King tätig gewesen war – zum ersten afroamerikanischen demokratischen Senator aus einem der früheren Konföderierten Staaten im Süden der USA gewählt worden. Sein Sieg über die republikanische Amtsinhaberin und eisenharte Trump-Anhängerin Kelly Loeffler, die noch versuchte, Warnock als „marxistischen Radikalen“ zu verunglimpfen, ist nicht bloß bemerkenswert, weil er Joe Biden und den Demokraten eine Mehrheit in beiden Parlamentskammern verschafft. Warnocks Triumph ist zugleich eine klare