Furor und Verzweiflung

Brasilien Das Votum für den Extremisten Jair Bolsonaro folgt einem Trend, der sich in Demokratien rund um den Globus zeigt und eine Ablehnung des "Weiter-so" zum Ausdruck bringt
Exklusiv für Abonnent:innen
Der Auf- und Abräumer
Der Auf- und Abräumer

Foto: Ricardo Moraes-Pool / Getty Images

Jair Bolsonaros rechtsradikale Äußerungen im Präsidentschaftswahlkampf haben viele ausländische Beobachter erschreckt und die Frage aufgeworfen, wie ein Kandidat mit derart extremen Ansichten auf eine derart breite Zustimmung stoßen kann. Doch Brasiliens Wählerinnen und Wähler scheinen einem weltweit zu beobachtenden Trend gefolgt zu sein: Statt auf eine Politik der Hoffnung wird auf eine „Anti-Politik“ gesetzt, die sich aus Wut, Ablehnung und Verzweiflung speist.

Der acht Jahre regierende Ex-Präsident und Gründer der Arbeiterpartei (PT), Lula da Silva, hatte den Menschen tiefgreifende soziale Reformen und einen radikalen Wandel versprochen, konnte seine Versprechen aber bestenfalls in Maßen halten und hinterließ eine Spur d