Wir müssen reden

Lektüreerlebnis Der britische Schriftsteller John Lanchester hat sich eine Woche lang in die Snowden-Papiere vertieft. Eine verstörende Erfahrung
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 41/2013

Der Chefredakteur des Guardian, Alan Rusbridger, fragte mich im August, ob ich für eine Woche nach New York reisen würde. Dort sollte ich die von Edward Snowden kopierten Dateien des britischen Geheimdienstes GCHQ lesen, deren britische Kopie der Guardian auf Druck der Regierung zerstören musste. Rusbridger meinte, es könne interessant sein, das Material aus der Sicht eines Autors anzuschauen, der sich dafür interessiert, wie wir heute leben. Anfangs widerstrebte es mir, die Einladung anzunehmen, weil ich die Auffassung vieler Linker nicht teile, es sei per se falsch, dass ein Staat Geheimnisse habe. Ich finde, demokratische Staaten brauchen Spione.

Der Philosoph Karl Popper, der den Zweiten Weltkrieg von seinem Lehrstuhl in Neuseeland aus beobachtete, gab seinem wi